Nach dem Weggang der Intendantin Kirsten Harms übernahm 2009 der Generalmusikdirektor Donald Runnicles die Geschicke des Hauses , bevor Dietmar Schwarz 2012 sein Amt antritt. Als Dirigent hochgelobt, haben die Regieleistungen die Kritiker meist nicht überzeugt. Doch mit dem Tristan ist ihm laut Zeit ein Bravourstück gelungen, das aufregt: Morold, der Verlobte von Isolde, wird von Tristan ermordet, sein abgeschlagener Kopf der Unglücklichen geschickt. SeineGeschichte ist abgeschlossenn, die von Tristan und Isolde beginnt. Bei Runnicles ist dies nicht so: Der Sarg des Toten bleibt auf der Bühne, scheint zu wachsen, während die Beziehungen der Lebenden ihre Irrfahrten aufnehmen.
Warum die Inszenierung so aufregt, beurteilt Zeit online so: Doch es scheint, als wütete das Publikum vor allem wider die Ernüchterung, die aus dem seligen Paar ein gescheitertes macht und im Orchester aus wohligem Wogen eine deutliche Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass wir mitten im Leben vom Tod umfangen sind. Wenn das den künftigen Kurs der Deutschen Oper bestimmt, wird sie keine Krise mehr haben, sondern ein Ort sein, an dem man sich mit Krisen auseinandersetzen kann. Solche Orte werden gebraucht.
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