Im Januar zeigt das Hamburger Ballett vier Aufführungen von John Neumeiers Nijinsky. Neumeier hat sich intensiv mit dem Schicksal des Tänzers und Choreographen Vaslav Nijinsky auseinandergesetzt, dessen Schizophrenie 1919 ausbrach. Die Inszenierung beginnt am Ende der Karriere des Stars des Ballets Russes, als er in St. Moritz zum letzten Mal vor Publikum auftrat. Das Ballett zeigt die Erfolge Nijinskys, die langsam in den Beginn der Krankheit übergleiten. Im zweiten Teil setzt sich Neumeier mit der Haltung des Tänzers gegenüber dem Krieg auseinander. Dabei tritt die Krankheit deutlicher zu Tage, aber auch die Isolation Nijinskys durch seine Kunst.
Kultiversum urteilt: Kaum ein anderes seiner Ballette besitzt eine solche Vielschichtigkeit und ist zugleich so virtuos wie dieser «Nijinsky», der am Schluss tatsächlich das ist, was der Choreograf beabsichtigt: eine «Biografie der Seele, der Empfindungen und der Zustände», die man einmal erlebt haben sollte.
Nur noch bis zum 25. Januar 2011: Hamburger Ballett