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Ein wahrer Strukturalist: Mikhail Pochekin spielt Sonatas & Partitas von Johann Sebastian Bach

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Von Ingobert Waltenberger.

Ein wahrer stilistischer Nachfahre von Nathan Milstein, überzeugt der junge russische Violinist mit einer ganz persönlichen, klarlinigen, völlig unsentimentalen Interpretation der so kosmisch irrlichternden Solostücke von Bach für Violine. Als wahrer Strukturalist lässt Mikhail Pochekin seinen vollen, klar konturierten Geigenton monochrom in allen Weiß-, Grau- und Schwarz-Schattierungen aufblühen. Vibrato setzt Pochekin dankenswerterweise äußerst sparsam ein. Das verleiht dieser kühn kristallinen, scherenschnitthaften Interpretation der mathematisch und kontrapunktisch genialen ‚Sei Solo a Violino senza Basso accompagnato’ gemeinsam mit einer ungemein differenzierten Dynamik und Phrasierung eine wie indirektes Licht à la Caravaggio wirkende dichte Emotionalität.

   

Nach seinem Debütalbum “The Pochekin Brothers”, wo er mit Glière und Prokofiev überzeugte, aber bei den Stücken der Wiener Klassik doch eher klanglich ‚exotisch‘ phrasierend unterwegs war, landet der russische Geiger mit diesem Solo-Debütalbum nun einen Volltreffer. Erstaunlich, welch hohen Wiedererkennungswort seine individuell so kompromisslose Tongebung und Strichführung schon jetzt haben.

Mikhail Pochekin präsentiert seine CD am 16.1.2019 im Pianosalon Christophori in Berlin.

Mikhail Pochekin
J.S. Bach: Violin Sonatas & Partitas, Bwv 1001-1006
Doppel-CD
Solo Musica 2019
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