Fjodor Karamasow ist ein alter, verkommener, geiler und das Geld mit beiden Händen ausgebender Mann, der sich nie um seine Söhne gekümmert hat. Doch die melden sich jetzt zu Wort: Dmitri, der älteste, der mit seiner Frau anreist, um das Erbe der Mutter einzufordern und dabei mit dem Vater um dieselbe Frau buhlt. Iwan, der sich fragt, ob alles erlaubt sei, wenn es keinen Gott gebe, Aljoscha, der als Novize im Kloster lebte, bis er von seinem Mentor in die Welt hinaus geschickt wird und Smerdjakov, der uneheliche Sohn Fjodors, der als Bediensteter im Hause des Vaters arbeitet. Als Fjodor ermordet wird, stellt sich die Frage, welcher der Söhne den Mord begangen hat, und wer wirklich schuldig ist.
„Die Brüder Karamasow“ ist das letzte Werk Dostojewskis. Drei Monate nach Vollendung der 1200 Seiten starb er 59jährig im Jahr 1881. Für seine Bühnenfassung kürzte Regisseur Luk Perceval das Werk radikal, ließ Nebenstränge aus, verknappte das Personal und besetzte Rollen doppelt. So spielt beispielsweise Burghart Klaußner nicht nur den alten Fjodor Karamasow, sondern auch Ankläger und Verteidiger.
Die ZEIT (20/2013) lobt: „Dabeiseinwollen, wenn herauskommt, weswegen alles so gewesen ist – diese Inszenierung beweist, dass das auch ein guter Grund sein kann, ins Theater zu gehen.“
Welt online kritisch: „In den ersten beiden Stunden ist das Theaterspiel wie ein berauschender Traum: Dann ermüdet die Inszenierung und mit ihr die Zuschauer.“
FAZ net ähnlich: „Perceval und die Dramaturgin Susanne Meister haben aus den 1200 Seiten der noch frischen Übersetzung Swetlana Geiers knappe neunzig gemacht, […] und dennoch muss man nach den drei Stunden, die die Premiere am Hamburger Thalia Theater dauerte, sagen: Die Fassung hätte gegen Ende ruhig noch ein paar Seiten kürzer sein dürfen. Aber nur gegen Ende.“
Spiegel online fasst zusammen: „Gewagt ist es, Dostojewskis Spätwerk „Die Brüder Karamasow“ auf die Theaterbühne zu bringen. Am Hamburger Thalia Theater gelingt der Kraftakt durch kluge Regie und ein Star-Ensemble. Ein wuchtiger Abend, der auch die Zuschauer fordert.“
Die Brüder Karamasow
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Thalia Theater Hamburg
Alstertor 1
20095 Hamburg