Als sich Lou Reed und Metallica 2009 zur 25-Jahr-Feier der Hall of Fame in New York trafen, traten sie gemeinsam auf und eine Idee wurde geboren: Gemeinsam wollte man ein Album aufnehmen. Thema: Lulu von Frank Wedekind. Das Drama um die emanzipierte Lulu, die am Ende gemeinsam mit ihrer lesbischen Freundin brutal ermordet wird, gilt als schwer umsetzbar. Es basiert auf den Stücken „Die Büchse der Pandora“ und Erdgeist, die Wedekind zwischen 1895 und 1904 schrieb und veröffentlichte. Dennoch versuchte sich der Theaterregisseur Robert Wilson daran und brachte das Stück in diesem Frühjahr in Berlin auf die Bühne mit Musik, die auf Kompositionen von Lou Reed beruhte.
Es sind diese Stücke, die nun mit Lou Reed als Frontman, untermalt von den harten Metallica-Jungs, auf einem Album versammelt sind, und dem Zuhörer etwas ganz Neues präsentieren.
Spiegel online fasst zusammen: Metallica-Fans[…] werden „Lulu“ hassen. Anhänger von Lou Reed […] werden „Lulu“ hassen. Und alle anderen? Werden nur sehr schwer einen Zugang zu diesem auf zwei CDs verteilten Wahnsinn aus Gitarrenlärm, Geraune, Geschrei und Getrommel finden. Und dennoch, unhörbar oder unerhört, ist es eine der interessantesten Rock-Platten, die in diesem Jahr erschienen ist.
Welt online: Um ihn sägen die Gitarren von James Hetfield und Kirk Hammett, und das Schlagzeug von Lars Ulrich donnert malerisch dazu. Die Stücke werden immer länger im Verlauf des Albums, bis zum 20-minütigen Finale.
Süddeutsche online resümiert: In Wedekinds triebgesteuerten Kolportagefiguren, in Reeds widerborstiger Warhol-Factory-Dekadenz und auch in Metallicas punkigen Speed-Metal-Wurzeln manifestiert sich ein hartnäckiges Außenseitertum, das sich unbeeindruckt und unbeeinflusst vom Publikumszuspruch zeigt. […]“Lulu“ ist ein großer Wurf.
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