Als Hans Fallada Kleiner Mann, was nun? 1932 veröffentlichte, steckte Deutschland mitten in der Wirtschaftskrise. Das Paar Pinneberg und Lämmchen mit ihrem Kind Murkel kämpft um jeden Groschen, um über die Runden zu kommen. Durch Arbeitslosigkeit und gesellschaftliche Ächtung am Rande der Verzweiflung, entwickeln sie die Kraft der Liebe zueinander und zu ihrem Kind: Es wird schon weitergehen.
David Bösch inszeniert dieses Stück 40 Jahre nach Peter Zadek ebenfalls in Bochum. Mit nur vier Schauspielern besetzt, tragen Maja Beckmann als Lämmchen und Raiko Küster als Pinneberg die Hauptlast des Abends, während ihre Kolleginnen Nicola Mastroberardino und Henriette Thimig alle weiteren Rollen übernehmen.
Deutschlandradio Kultur positiv: In den Kammerspielen wäre diese konzentrierte Aufführung wahrscheinlich besser aufgehoben. Doch ihre Herzlichkeit, der Glaube an die Familie als Lebensentwurf jenseits der allgemeinen Ökonomisierung füllt auch die große Bühne. Es ist der typische Bösch-Touch, der berührt und aus Falladas Roman Theater für eine Region am Rande der Armut entstehen lässt.
Schauspielhaus Bochum
Königsallee 15
44789 Bochum