Viel wird in diesem Jahr über den Ersten Weltkrieg gesprochen. Experten schlagen den großen, historischen Bogen, abstrakte Zahlen erzählen von politischen Verhandlungen, von Schlachten und von Toten, von Hunger, Flucht und Vertreibung.
Einen anderen Weg beschreitet das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden. In 14 Einzelschicksalen vermitteln die rund 600 Exponate die Jahre von 1914 bis 1918, indem sie die Lebenswege von Väter, Müttern und ihren Kindern nachzeichnen, von dem Soldaten an der Front, von Prominenten wie Ernst Jünger und Käthe Kollwitz, aber auch von rund 100.000 Juden, die im Ersten Weltkrieg für ihr Vaterland kämpften und mit den gleichen Viehwaggons, die sie an die Front brachten rund 20 Jahre später in die Konzentrationslager transportiert wurden. Einen solchen Waggon sieht man in der Ausstellung ebenso, wie einen begehbaren Schützengraben, der jüngst im Elsass entdeckt wurde und der die klaustrophobische Enge zeigt, in der die Soldaten sich einrichten mussten. In diesem Fall wurde der Unterstand durch Zufallstreffer der Franzosen zerstört. 21 deutsche Soldaten verloren dabei ihr Leben.
Die Schau, die durch die Kooperation mit den Partnern der Dokumentarfilmserie „14– Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ (ARTE, Das Erste, NDR, SWR, WDR, ORF, NTR/VPRO) entstand, gliedert sich in drei Themenschwerpunkte. Der Vorabend des Kriegs, das erste Kriegsjahr, in dem sich bereits abzeichnet, welches Leid auf die Menschen zukommen soll und wie sie versuchten, zu überleben, sowie der Alltag an der Front.
14 Menschen Krieg.
Ausstellung bis März 2015
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Olbrichtplatz 2
01099 Dresden
Öffnungszeiten:
Montag von 10 bis 21 Uhr,
Donnerstag bis Dienstag 10 bis 18 Uhr
Mittwoch geschlossen
5 Euro/3 Euro
14 – Menschen – Krieg: Katalog zur Ausstellung zum Ersten Weltkrieg
14 – Menschen – Krieg: Essays zur Ausstellung zum Ersten Weltkrieg
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