Heute vor 100 Jahren war der Beginn des Ersten Weltkriegs, vor genau 70 Jahren, 1944, begann mit dem Warschauer Aufstand der Versuch, sich gegen die deutschen Besatzer zu wehren. Das Attentat auf Hitler war kurz zuvor gescheitert, die Alliierten waren in der Normandie schon gelandet. Der Aufstand im Warschauer Ghetto lag in gutes Jahr zurück. Es war das einzige Mal, dass sich während der Herrschaft und der Besatzung durch die Nationalsozialisten in Europa bewaffneter Widerstand geleistet wurde. 63 Tage dauerte der Kampf der polnischen Heimatarmee gegen die Deutschen. Zum Schluss mussten die Polen kapitulieren. Die Rache der Besatzer blieb nicht aus: Es folgten Massenmorde unter der Zivilbevölkerung sowie eine fast völlige Zerstörung der Stadt.
Eine Sonderausstellung der Stiftung Topographie des Terrors würdigt derzeit die mutigen Protagonisten der Zeit und schlägt den Bogen von einer pulsierenden Metropole über die Kriegsjahre hin zum modernen Warschau von heute. Die Schau steht unter der Schirmherrschaft der Staatspräsidenten der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland, Bronisław Komorowski und Joachim Gauck, die bei der Eröffnung am vergangenen Mittwoch anwesend waren.
Topographie des Terrors
Die Stiftung Topographie des Terrors setzt sich seit ihrem Bestehen 1992 in Dauer- und Sonderausstellungen mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinander. Die Adresse ist geschichtsträchtig: Hier befanden sich in den Jahren von 1933 bis 1945 die wichtigsten Standorte der Reichsführung: das Geheime Staatspolizeiamt, die Reichsführung-SS, der Sicherheitsdienst der SS und während der Kriegsjahre auch das Reichssicherheitsamt. Über eine Million Besucher verzeichnet die Gedenkstätte jährlich.
Die Süddeutsche online erklärt zur aktuellen Ausstellung: „Was Heldenmut war und was eher ein Selbstmordkommando, wird hier aber gar nicht thematisiert. Die Ausstellung, die vom Museum des Warschauer Aufstands in Polen konzipiert ist, einem Haus mit durchaus nationaler Ausrichtung, will dem internationalen Publikum eine Geschichte erzählen, die für Polen identitätsstiftend ist, auch den Mythos der polnischen Heldennation nährt, in Deutschland aber vielen nur vage bekannt ist.“
Welt online hält fest: „Auf 68 Tafeln wird der Warschauer Aufstand knapp, aber äußerst prägnant dargestellt.“
Der Warschauer Aufstand 1944
Open-air Ausstellung noch bis zum 26. Oktober 2014
auf 68 Tafeln
Topographie des Terrors
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin
Bei Verwendung des Textes bitte Quelle angeben bzw. verlinken.