Sie schufen Orte wie den Herrschersitz Machu Picchu oder Cuscu, das Zentrum ihrer Macht, bauten Bewässerungsanlagen, verlegten Flußläufe, trotzten den Wetterkapriolen durch eine intelligente Anbaukultur. Sie regierten einen langen Streifen von rund 4100 Kilometern von Kolumbien bis Chile mit 200 Volkstämmen und waren Dank des Goldes reich: Die Inka.
Wie sich die Inka nicht nur durchsetzen, sondern auch behaupten konnten, und warum sie in Sachen Grausamkeit ihren spanischen Bezwingern in nichts nachstanden, untersucht derzeit eine umfangreiche Ausstellung im Stuttgarter Linde Museum. Ausgehend vom Beginn im 11. Jahrhundert, legt die Schau ihren Schwerpunkt auf die Zeit des 15./16. Jahrhunderts, den Höhepunkt der imperialen Macht der Inka. Sie zeigt, dass sich der Aufstieg der Hochkultur auf der Annahme gründete, ausgewählt zu sein, das Chaos zu beherrschen und Ordnung in die Welt zu bringen. Eine geschickte Heiratspolitik, – und bei Verweigerung das Massaker – eine stramme Registrierung und Überwachung der Bevölkerung, ihre Einteilung in Arbeitskräfte oder Soldaten, in schöne Dienerinnen oder Opfergabe, Zwangsumsiedlungen und reger Handel auf gut ausgebauten Straßen sicherten den Inka ihre Pracht und ihre Macht. Erst als zwei Herrscherbrüder in Streit gerieten, war es für die ankommenden Spanier nur noch ein Kinderspiel, das inzwischen instabile Herrschersystem zu stürzen.
Daneben zeigt die weltweit erste Inka-Ausstellung Textilien aus der Inka- und Kolonialzeit, wertvolle und sehr seltene Opferschalen aus Stein, Goldschmuck, Knotenschnüre und Rekonstruktionen archäologischer Stätten.
Inka – Könige der Anden
Ausstellung bis zum 16. März 2014
Linden-Museum Stuttgart
Staatliches Museum für Völkerkunde
Hegelplatz 1
70174 Stuttgart
Öffnungzeiten:
Dienstag bis Samstag: 10 bis 17 Uhr
Sonn- und Feiertage: 10 bis 18 Uhr
Montag: geschlossen
12 Euro / 10 Euro