In Deutschland ist er wenig bekannt, zu seiner Zeit in Frankreich ging er seinen künstlerischen Weg außerhalb der Akademien. Sein Publikum bestand aus wohlhabenden Privatsammlern: Jean-Honoré Fragonard (1732-1806). Im südfranzösischen Grasse geboren, lebte er in Paris und war Schüler von François Boucher, entwickelte dessen Stil jedoch weiter. Er gilt, neben Boucher und Antoine Watteau, als einer der drei Meister des Rokoko, eine Epoche mit Idyllen und Schäferspielen, kurz vor der Französischen Revolution. Für Fragonard selbst bedeutete die neue, nachrevolutionäre Zeit ein Bruch. Verarmt starb er 1806 in Paris.
Erstmals ist in Karlsruhe nun eine Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland zu sehen. Mit rund 80 Exponaten legt die Schau ihren Schwerpunkt auf die Zeichnungen Fragonards, deren Motive durch heitere Szenen und Landschaften sowie Erzählerisches und sinnlich-intime, erotische Darstellungen bestimmt werden.
Der Deutschlandfunk hält fest: „[…] alles ist in Bewegung bei ihm, die Personengruppen werden stets in entspannter Dynamik gezeigt, mit den Blicken werden subtile Beziehungen geknüpft, Körper wenden sich einander zu, dehnen sich in reichen Kostümen, Hüte und Schirme sind fast abstrakte Strukturelemente, und in manchen Bildern kündigt sich schon eine gewisse Formauflösung an.“
Die Frankfurter Neue Presse meint: „Den Künstler hierzulande neu zu entdecken, ist sicher ein Verdienst der Schau. Die Bräuche, Sitten und Moden des Rokoko zu betrachten, macht jedoch auch jenseits der akademischen Betrachtung Spaß.“
Fragonard. Poesie & Leidenschaft
Ausstellung noch bis zum 23. Februar 2014
Weitere Informationen, Begleitprogramm und Führungen: hier
Flyer um Download
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Hans-Thoma-Straße 2-6
76133 Karlsruhe
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 10-18 Uhr
23.12., 24.12., 30.12. und 31.12.13 geschlossen
1.1.14 geöffnet ab 13:00 Uhr
8 Euro/6 Euro/Schüler 2 Euro