Was ist Freundschaft? Was bedeutet sie heute noch, in Zeiten von Likes und Followern und einer täglich wachsenden Zahl von Social Media Kanälen, auf denen wir uns immer wieder neu verbinden und mit wildfremden Menschen in Foren diskutieren können, ohne sie je zu Gesicht zu bekommen oder zu wissen, ob auf der anderen Seite wirklich der sitzt, für den er sich ausgibt.
In der Antike sah das noch ganz anderes aus. Damals galt Freundschaft als die höchste Form des sozialen Zusammenlebens, die erst im 19. Jahrhundert der westlichen Welt vom Ideal der bürgerlichen Liebesbeziehung abgelöst wurde.
Die Schau im Dresdner Hygiene-Museum fragt nach: Was ist heute, in unserer globalisierten, mobilen Welt an freundschaftlichen Beziehungen überhaupt noch möglich? Und wer ist ein Freund? Derjenige, der einen fraglos und loyal unterstützt oder derjenige, der auch mal kritisch ist? Wie tief geht Freundschaft?
Dabei hat sich das Haus für jeden Besucher etwas ganz Besonderes ausgedacht. Wer will, kann am Eingang auf Fragen über Freundschaft antworten. So entsteht ein persönliches Profil, das per Chip am Handgelenk mit durch die Ausstellung wandert. Bei den Exponaten hat man dann die Wahl zwischen dem offiziellen Text und den personalisierten vom Chip. Dabei gliedert sich die Schau in fünf Abteilungen: Freundschaft zwischen Staaten (mit einer Reihe von Gast- und Gegengeschenken der Bundesrepublik Deutschland), Brieffreundschaften, Darstellung von Freundschaft (echter und unechter) auf Bildern, Freundschaft als Erlebnis (ob als Paar, in Gangs oder im Sportverein). Zum Schluss wirft die Ausstellung einen Blick auf die Gegenwart und fragt: Wohin wird sich Freundschaft entwickeln?
Welt online über das Museum: „Das Deutsche Hygiene-Museum ist für lebendige Ausstellungen bekannt. Gerade für Kinder gibt es viel zum Anfassen und Ausprobieren. Und auch für Erwachsene geht es um elementare Fragen ihres Daseins.“
Die Freie Presse hält fest: „Die Schau beleuchtet die Freundschaft anhand von rund 300 Exponaten in ihrer Widersprüchlichkeit und fragt nach dem «sozialen Band». Dabei geht es um Vertrauen und Verrat, Echtheit und Authentizität, Geschenk und Gabe, Geheimnis und Lüge.“
Freundschaft
Die Ausstellung über das, was uns verbindet.
Bis zum 1. November 2015
Deutsches Hygiene-Museum
Lingnerplatz. 1
01069 Dresden
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und Feiertage: 10 bis 18 Uhr
7 Euro/3 Euro
Bei Verwendung des Textes bitte Quelle angeben bzw. verlinken.