Das Häuschen mit Garten, zwei Kinderzimmer müssen auch sein, Garage oder Carport natürlich – das deutsche Glück vom Eigenheim ist stereotyp und auch gar nicht so selten. Dass dies nicht unbedingt nach Afrika, Indien oder Ägypten passt, versteht sich von allein. Hinzu kommt der Wunsch, grundsätzlich möglichst nachhaltig und ressourcenschonend zu bauen. Und so kommt es, das Architekten rund um den Globus wieder verstärkt ihren Blick auf traditionelle Bauweisen lenken: Sie berücksichtigen Klima und regionale Baumaterialien, Kosten und Ästhetik sowie kulturelle Traditionen, zu denen vielfach auch die soziale Funktione des Miteinanderwohnens gehören.
Anhand von rund 40 Modellen, Fotografien, Plänen und in Filmen zeigt das Vitra Design Museum zeitgenössische Weltarchitektur, die nicht in Lehrbüchern zu finden ist, sondern oftmals von Generation zu Generation weitergegeben wird. Lehm, Holz, Bambus oder tunnelartige Konstruktionen aus Palmgras – die Vielfalt ist beachtlich und zeigt, dass ein zeitgenössisches Haus mehr sein kann als das Häuschen mit Garten.
Learning from Vernacular
Ausstellung bis zum 29. September 2013
Vitra Design Museum
Charles-Eames-Str. 2
D-79576 Weil am Rhein
Öffnungszeiten
täglich 10 bis 18 Uhr
9 Euro / 7 Euro
Wegen Umbauarbeiten im Hauptgebäude des Vitra Design Museums wird die Ausstellung im Buckminster Fuller Dome auf dem Vitra Campus gezeigt.