Beischlafmusik für Intellektuelle urteilte mal ein Bekannter über die Musik von Leonhard Cohen. Ob man ihn mag oder nicht: Tatsache ist, dass der 77-jährige eine neue CD herausgebracht hat mit dem Titel Old Ideas. Ein Werk, das an einen überraschenden Tourerfolg anknüpft. Denn eigentlich schon fast pleite, startete Cohen eine Tournee mit seinen alten Songs. Seit 2008 zog er fast ununterbrochen um die Welt, seine Konzertreise aufgrund der Nachfrage immer wieder verlängernd.
Das Album vereint 10 neue Songs in 40 Minuten und Gastinterpreten wie Jennifer Warnes, Dana Glover und die Webb Sisters.
Die ZEIT (5/2012) resümiert: Es ist kein abgeklärtes Spätwerk, das uns hier erwartet, sondern ein Buch der Unruhe, in dem es pocht, tickt und raschelt, in dem die neuen Wahrheiten als Wiedergänger der alten auftreten und die alten Wahrheiten bei sinkender Sonne auf ihren Bestand hin befragt werden.
FAZ net positiv: Und dann ist da natürlich diese Stimme, die immer noch tiefer zu werden scheint. Von Gesang konnte man bei Leonard Cohen ja eigentlich noch nie sprechen, sein kellertiefer Bass ist aber auch im Rezitativ eindrucksvoll genug.
Der SWR kommentiert: “Old Ideas“ ist ein stimmungsvolles Alterswerk von Leonard Cohen. Ein Werk wie „Suzanne“ oder „Hallelujah“ ist aber nicht dabei. Er akzeptiert sein Alter von 77 Jahren und schreitet würdevoll durch die Songs, wobei es die eine oder andere Überraschung gibt, wie den Griff zum Banjo.
Und hr-online fasst zusammen: Aber so düster das Leben auch manchmal erscheint, der bald 78 Jahre alte Kanadier nimmt die Dinge auch mit einer großen Portion Altersweisheit und Selbstironie. Und genau deswegen ist die neue CD von Leonard Cohen auch mal wieder eine durchweg gelungene Sache.
Focus konstatiert: In diesem Sinne ist Cohen mitOld Ideas vielleicht nicht das beste Album seiner Karriere gelungen doch würdevoller kann ein Musiker kaum altern.
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