„Verständlichkeit, Unverwechselbarkeit, Einprägsamkeit und Reproduzierbarkeit“ – „ein Logo“, so Kurt Weidemann, Gestalter des Logos der Deutschen Bahn,“ ist dann gut, wenn man es mit dem großen Zeh in den Sand kratzen kann“. Eine Gesetzmäßigkeit, die der Arbeitsweise der Konkreten Künstler entspricht. Die Kunstrichtung, die ab 1924 unter diesem Namen bekannt ist, beruht auf geometrisch-mathematischen Grundlagen, ohne jedoch als abstrakte Kunst zu gelten. Es ging nicht darum, Materielles zu abstrahieren, sondern Geistiges zu materialisieren.
Die Ausstellung in Ingolstadt zeigt, dass viele konkrete Künstler wie Max Bill, Anton Stankowski oder Victor Vasarely auch als Logo-Künstler tätig waren. Letzterer beispielsweise entwarf mit seinem Sohn Yvaral das Logo für Renault, Karl Duschek schuf das Logo der Deutschen Börse und die Deutsche Bank erhielt ihr Markenzeichen von Anton Stankowski. In der Schau sollen die Bezüge zwischen der Konkreten und der Logo-Kunst aufgezeigt werden. Dabei blickt die Ausstellung auch zurück und schaut auf Logos wie die von Nivea, Audi oder Langenscheidt, um schließlich den Bogen in die Gegenwart mit ihren Leuchtkästen und grellen Wandarbeiten zu schlagen.
Der Deutschlandfunk hält fest: „[…] die Ausstellung in Ingolstadt […] holt die Logos ins Museum. Ein begrüßenswerter Ansatz! Form und Farbe, das sind sowohl für die Markengestaltung als auch die Konkrete Kunst die zwei zentralen Kategorien. Warum also nicht beides zeigen?“
Die Badische Zeitung meint: „Bloß nichts Überflüssiges. In komplexen digitalen Zeiten ist das zur Überlebensstrategie geworden.“
LOGO. Die Kunst mit dem Zeichen
Ausstellung bis zum 19. März 2017
Museum für Konkrete Kunst
Tränktorstraße 6–8
85049 Ingolstadt
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag: 10:00 bis 17:00 Uhr
3 Euro/1,50 Euro
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