Die Geschichte der Emma Bovary, 1856 von Gustave Flaubert geschrieben und ein Skandal bei seiner Veröffentlichung, ist zurzeit in einer Bühnenadaption im Maxim-Gorki-Theater in Berlin zu sehen. Das Stück über Madame Bovary, die in der französischen Provinz einen Arzt heiratet, auf ein gesellschaftlich aufregendes und leidenschaftliches Leben hofft, sich zunehmend langweilt und in zahlreichen Affären die wahre Liebe sucht, ihren Mann finanziell durch ihre Sucht nach Luxus ruiniert und schließlich Selbstmord begeht, war ein Angriff auf die bürgerliche Enge der Zeit.
FAZ net lobt die Bühenadaption von Tine Rahel Völcker: So ist ihre kluge, geschmeidige Fassung inhaltlich eng dem Original verwoben und bewahrt dessen kühle Erzählweise, stellt aber Flaubert quasi vom frühflausigen Frauenbefreiungskopf auf die späten desillusionierten Emanzipationsfüße von heute. […] Ohne sie als bekanntes Opfer noch als verkannte Heldin darzustellen, gehen Tine Rahel Völcker und Nora Schlocker genau, geduldig und mutig dem Lebensweg Madame Bovarys nach. Und finden in ihren Spuren mehr unideologischen Zündstoff, als sich die beliebte Schwarzweißmalerei unserer Tage einzugestehen wagt.
Maxim Gorki Theater
Am Festungsgraben 2
10117 Berlin
Tickets hier
http://www.gorki.de/de_DE/tickets