Während Zarah Leander unter den Nazis Karriere machte und es später bitter bereuen sollte, bezog ihre Kollegin Marlene Dietrich früh Stellung: Gerade noch hatte sie „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ gesungen, als sie 1934 nach Hollywood ging. Aus beruflichem Engagement wurde auch ein politisches. 1939 erhielt Marlene Dietrich die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Zweiten Weltkrieg ging sie zur amerikanischen Truppenbetreuung, besuchte verwundete GIs in den Lazaretten und sang für sie.
Im Schloss Oberhausen ist nun ein Überblick über Marlene Dietrich und ihre Haltung gegenüber den Nazis zu sehen. Nach zwei Jahren Recherche haben die Kuratoren viel Lesestoff zusammengetragen: Reproduktionen von Fotos, Dokumenten, Zeitungsartikeln, Zitaten von Zeitgenossen, kleinen Texten und wenige, zumeist unbekannte Filmausschnitte erwarten den Besucher.
Die Gedenkhalle Oberhausen widmet sich seit 1962 der Erinnerung an die Verfolgten des Nationalsozialismus und arbeitet wider das Vergessen.
Die ZEIT (26/2016) meint: „Zahlreiche Fotografien, Dokumente und weitgehend unbekannte Filmsequenzen, die teils aus dem Berliner Nachlass der Dietrich stammen, veranschaulichen die verschiedenen Stationen in ihrem Kampf gegen Hitler-Deutschland.“
Marlene Dietrich. Die Diva. Ihre Haltung. Und die Nazis
Ausstellung bis 11.12.2016
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Gedenkhalle Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 11-18 Uhr
Eintritt frei