Vienna geht dem moralischen Ruin entgegen. Es blühen Sittenverfall, Kriminalität und Gesetzlosigkeit. Der Herzog, dessen lasche Herrschaft zu diesen Zuständen führte, taucht ab und setzt den eitlen Angelo ein, die ehemals strengen Sittengesetze zu reaktivieren.
Dies ist die Ausgangslage in Shakespeares Komödie, in der Laster und Tugend bis an ihre Grenzen ausgespielt werden. Denn der erste Todeskandidat ist schnell gefunden, und sein Leben kann nur gerettet werden, wenn sich dessen tugendhafte Schwester, die Novizin Isabella, dem ihr nachstellenden Angelo opfert was dieser entschieden zu weit geht.
Schließlich greift der Herzog ein, lüftet sein Mönchs-Ikognito und Recht und Ordnung werden wieder hergestellt.
Der Deutschlandfunk lobt: Shakespeares Problem Play, in dem es letztlich um nichts anderes als um den Preis der Tugend geht, ist wahrlich keine leichte Kost, und so griff Regisseur Christian Weise mit beidem Händen in die Klamauk-, Slapstick- und Comic-Kiste und verwandelte jede Szene im wahrsten Sinn in eine Steilwandkletterei und jeden Dialog in eine Schlammschlacht. […] Weise macht kein explizit politisches Theater – stellt aber mit seinem virtuos spielfreudigen Ensemble alle Stationen und Nuancen eines üblen Machtpokers aus.
Maß für Maߓ von William Shakespeare
Schauspielhaus Stuttgart
Oberer Schloßgarten 6
70173 Stuttgart
bis 31. Dezember 2011
Türlenstraße 2
70191 Stuttgart
Spielplan und Tickets: hier