Kolumne von Susanne Falk.
Meine Kollegin Andrea sucht ein Geschenk, für eine Person, der sie… wie drücken wir es vorsichtig aus…? Der sie nicht immer gut gesinnt ist! Jeder sucht dieser Tage ja ein Geschenk, auch für solche Leute. Bücher sind natürlich die Klassiker unter den Geschenken. Aber welche?
In unserer Liste der „Bücher für liebe Schwierige“ hier die All-Time-Favorites:
- Für die Lehrerin der Kinder: Eigentlich würden wir ihr ja gar nichts schenken, aber tatsächlich greifen wir für sie zu „Die Deutschlehrerin“ von Judith W. Taschler, denn im Innersten, ganz, ganz tief drinnen verborgen, wünschen wir ihr dasselbe Schicksal wie der Hauptfigur. Aber das sagen wir ihr natürlich nicht.
- Für die wahnsinnige Perfektionistin: Sie glaubt ja, sie sei total gechillt und hält sich für unkompliziert. Aber tatsächlich ist sie komplett neurotisch und bekommt von uns daher „Die Therapie“ von Sebastian Fitzek, der ebenso neurotisch ist. It’s a match!
- Für den lauten Nachbarn: Wer nachts um 1 seine Waschmaschine über meinem Kopf schleudern lässt, der bekommt von mir „Der Onkel“ von Michael Ostrowski. Auf einen schönen Nachbarschaftskrieg! Ich weiß, wo die Sicherung für die Waschmaschine liegt…
- Für den Stubenhocker: Wir wollen ihn loswerden. Unbedingt. Da geht nur noch Reiseliteratur. Möglichst an solche Orte, von denen es keine Wiederkehr gibt, z.B. „Atlas der vergessenen Orte: Lost Places – Eine Reise zu geheimnisvollen Plätzen rund um die Welt“ von Travis Elborough. Bleib einfach gleich dort!
- Für die Ewigjunggebliebene: Ja, du hast keine Falten! Nein, ganz sicher nicht. Du siehst total viel jünger aus als du bist. Ehrlich! Ja, ja! Und deshalb bekommst du „Die Frau, die nicht alterte“ von Grégoire Delacourt. Blöd nur, dass du nach der Lektüre deine Falten unbedingt zurückwillst!
- Für alle unglücklich Verliebten: Keine Sorge, das geht auch schlimmer. Sehr tröstlich ist hier „Wir haben es nicht gut gemacht.: „Der Briefwechsel“ von Ingeborg Bachmann und Max Frisch. Aber nur für Nichtraucher!
- Für den Teenager: Du schaffst sie, irgendwann überlebst du auch deine Eltern. Ganz sicher. Da sitzt du am längeren Ast. Und bis dahin lies doch bitte „Wie man seine peinlichen Eltern erträgt“ von Pete Johnson.
Wir lieben sie ja alle, aber manchmal braucht es eben das passende Geschenk. Und falls Sie noch keines haben: Fragen Sie Frau Andrea! Die kennt sich da aus.
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