In der sich heutzutage immer schneller drehenden Welt ist der Jugendbuchklassiker Momo, erschienen 1973, merkwürdig aktuell. Die Gesellschaft der Grauen Herren animieren die Menschen, Zeit zu sparen. Doch statt diese zu nutzen, verlieren die Menschen sie, vergessen das Hier und Jetzt und verkürzen damit ihr Leben. Schließlich greift Meister Hora ein: Er hält die Zeit an und schickt das Mädchen Momo, ausgerüstet mit einer Stundenblume, und die Schildkröte Kassiopeia in den Kampf gegen die Zeitdiebe.
Der Berliner Choreograph Tim Plegge debütiert mit dieser Geschichte für das Karlsruher Ballett und schuf für die Kompagnie sein erstes Handlungsballett.
kultiversum kritisch: Der Berliner Tim Plegge […]erzählt verständlich und gibt seinen Figuren klare Konturen, wenngleich die Charaktere lange nicht so frech und verschroben wirken wie im Buch. […]Fantasievoll lässt Plegge kindhafte Unschuld über korrumpierte Erwachsene triumphieren, bunte Individualität über grauen Konformismus. Dass in «Momo» aber die geraubte und zurückgeschenkte Zeit im Mittelpunkt steht, wird auch deshalb kaum evident, weil der Choreograf die Dynamik viel zu wenig variiert. [8…] Zu ebenmäßig tanzt die Erzählung über die Zeiträuber dahin, angenehm getaktet, glatt und freundlich in fast all ihren Parametern
Die Westdeutsche Zeitung online lobt: Heiter, spannend und ungeheuer poetisch – das erste abendfüllende Ballett des jungen Choreographen war in jedem Fall sehenswert. […] Übrigens: «Momo» ist zwar ausdrücklich kein Ballett für Kinder – kommt aber auch bei diesen an.
Weitere Aufführungen:
8. Juli
14. Juli
19. Juli
Gesamtspielplan und Tickets: hier
Badisches Staatstheater Karlsruhe
Baumeisterstr. 11
76137 Karlsruhe