Es war das erste deutsch-deutsche Kulturfestival, das nach der Wende, 1990, gegründet wurde – das Kunstfest Weimar. 25 Jahre ist das her, und in dieser Zeit hat sich das Festival immer wieder neu erfunden, zuletzt unter Nike Wagner, Urenkelin von Richard Wagner und Ur-Urenkelin von Franz Liszt, die der Reihe den Namen „pèlerinages“, Pilgerreisen, gab.
2014 steht wieder eine Neuorientierung an. Erstmals übernimmt Christian Holtzhauer die künstlerische Leitung. Unverändert bleibt, dass Weimar Thüringens größtes Festival für zeitgenössische Bildende Kunst, Musik, Tanz und Theater ist, das zahlreiche, auch internationale, Künstler anlockt. Neu hingegen ist nicht nur Team, das Christian Holtzhauer um sich scharte, sondern auch der Anspruch, nicht nur Begegnungsort für Künstler zu sein, sondern auch das Publikum stärker miteinander ins Gespräch zu bringen.
So findet neben zahlreichen Veranstaltungen auf der Bühne oder Ausstellungen in der ganzen Stadt auch die Zuschauerakademie statt. Hier haben alle von 8 bis 88 Jahren unter dem Motto »Beteiligt euch! Schaut! Spielt! Seid Teil des Kunstfests 2014!« die Möglichkeit, einmal selbst Theater zu spielen.
Doch den Start macht heute Nachmittag in den Straßen Weimars die französische Straßentheatergruppe Histoire de Famille, gefolgt am Abend von der Deutschlandpremiere des Tanzstücks „Nach einer wahren Geschichte“ des französischen Choreographen Christian Rizzo. Die australische Theatergruppe „Back to Back Theatre“, das überwiegend aus geistig behinderten Darstellern besteht und sich in „Ganesha gegen das Dritte Reich“ mit der deutschen Geschichte auseinandersetzt, gilt als ein Höhepunkt des Kunstfests.
Kunstfest Weimar
22. August bis 7. September 2014
Alle Informationen, Programm und Tickets: hier
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