Sommerzeit, Urlaubszeit, Reisezeit. Auch Prominente machen und machten sich gern auf den Weg, ferne Welten und unbekanntes Terrain zu entdecken. Viele hielten ihre Eindrücke in Bildern fest – seit Ende des 19. Jahrhunderts auch gern in Fotos.
In den Nachlässen deutscher Autoren aus den Jahren 1892 bis 2013 finden sich besonders viele Reiseimpressionen. So hat das Literaturmuseum Marbach in Fleißarbeit seine Archive durchforstet und mehr als 1000 Fotos zutage gefördert, aufgenommen von den Autoren. Selten sind sie selbst zu sehen, vielmehr zeigen die Bilder, was ihre Macher für erinnerungswürdig hielten: da fotografierte ein Harry Graf Kessler 1892 auf seiner Weltreise die Sphinx, die Niagarafälle und Rilke vor dem Pariser Invalidendom oder Hans Grimm die Bootstour, die er in Südafrika unternahm. Aber auch ein Hermann Hesse, nackt beim Klettern in den Felsen, schaffte es aufs Foto und in die Ausstellung.
Die Stuttgarter Nachrichten halten fest: „ Es ist der umfangreichste, schwerste und bilderreichste Katalog in der Geschichte des Marbacher Literaturmuseums der Moderne. Mit gutem Grund. „Reisen – Fotos von unterwegs“ ist sein Titel. Auf mehr als 500 Seiten versammelt dieser Katalog Fotografien, die Schriftsteller fern der Heimat aufnahmen – Bilder, die weiter reichen, den Augenblick unmittelbarer einfangen, ein dichtes Panorama der Zeiten und ihres Wandels auf vielen Ebenen ausbreiten.“
Reisen. Fotos von unterwegs
Ausstellung von bis zum 5. Oktober
Mit Aufnahmen u.a. von Harry Graf Kessler, Arthur Schnitzler, Hermann Hesse, Ernst Jünger, Gustav Sack, Siegfried Kracauer, Bernward Vesper, Jörg Fauser, Heinz Czechowski, Ilse Aichinger, Peter Handke, Ilija Trojanow und Rainald Goetz.
Literaturmuseum der Moderne
Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr