Als Sebastian Hartmann, derzeit Intendant des Schauspiels Leipzig, für die Ruhrfestspiele 2012 in Recklinghausen Tolstois Mammutwerk „Krieg und Frieden“ auf die Bühne bringen sollte, machte er seinem Ruf als einer der innovativsten deutschen Theaterregisseure zu gelten, alle Ehre: Er sprach den Sound-Bastler und Klangforscher Sascha Ring an, mit seinem Band-Projekt Apparat den Roman zu vertonen.
Herausgekommen ist eine Bühnenadaptation, die ausschließlich auf die Musik setzt. Ring verstärkt dabei seinen Ansatz, digitale Mittel einzusetzen, indem er auf seinem 2011er Album „The Devil’s Walk“ aufbaut, und das immerhin Platz 54 der deutschen Charts eroberte.
Mit seiner Vertonung des Klassikers betritt er persönliches Neuland. Ursprünglich davon ausgehend, lediglich einige Szenen musikalisch zu untermalen, überraschte ihn Hartmann mit dem Auftrag, die Geschichte und Bilder des Romans in Klangformen zu gießen. Live gespielt im Theater, zeigt die Inszenierung „Krieg und Frieden“ als reines Musikschauspiel ohne Sprache.
Die Komposition von Sascha Ring ist gleichzeitig auch das aktuelle Album von Apparat.
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Apparat: Krieg und Frieden
heute, 18. Juni, auf Kampnagel in Hamburg: hier
am 20. Juni beim c/o Festival in Köln: hier
am 7. Juli im Rahmen der Reihe Foreign Affairs in Berlin: hier
Der Tagesspiegel online urteilt: „Krieg und Frieden“ markiert nun den einstweiligen Höhepunkt der Entwicklung Rings, die ihn weg vom solipsistisch produzierten Minimal-Techno, hin zu großflächig arrangiertem Kunstpop geführt hat. […]„Krieg und Frieden“ ist nun aber eine betörende, ausgereifte, streckenweise vielleicht etwas zu gefühlige und bombastische, jedoch stets atmosphärisch dichte Platte.“
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