Unsere Zeit oder besser: unser Zeitalter. Was ist das? Gibt es feste Werte und Normen? Leben wir nicht völlig „mittig“? Mehrdeutig? Das eine wie das andere zulassend? Uns unweigerlich die Frage stellend, in welcher Epoche wir eigentlich leben, wo wir uns historisch verorten wollen.
Der amerikanische Tänzer, Choreograf und Bildende Künstler Andros Zins-Browne steckt seine Künstler in Kostüme, die Zeitgrenzen überschreiten, lässt mehrdeutige Zeiträume und Orte entstehen. Historische Bezüge überlagern sich. Die Zuschauer geraten in die Inszenierung und wieder hinaus.
„Middle Ages“ ist Teil der Veranstaltungsreihe „Marx Gespenster“, in der das HAU Hebbel am Ufer in Berlin sich mit Marx Theorien auseinandersetzt und in Bezug zu aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen setzt, aber auch Themen wie Selbstoptimierung und Selbstausbeutung in den Fokus rückt.
kultiversum fasst zusammen: „Was haben wir da gerade gesehen? Renaissance-Tanz, Modern Dance, Postmodern Dance? Auf jeden Fall eines jener seltenen Stücke, die zugleich höchst anregend sind, zeitweise lustig, und die einen am Ende dennoch ziemlich verwirrt zurücklassen […] Dabei wird dem Zuschauer bei «The Middle Ages» bewusst, in einer Epoche zu leben, in der es keine einheitlichen Stile mehr gibt […] Andros Zins-Browne entlässt uns mit der Frage: Wer sind wir, und wann?“
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