Thomas Ruff (geb. 1958) lernte sein fotografisches Handwerk bei Hilla und Bernd Becher an der Kunstakademie in Düsseldorf. Bereits während des Studiums erregte er Aufmerksamkeit durch seine fahlen Bilder von kleinbürgerlichen, deutschen Wohnzimmereinrichtungen. Es folgten Gebäudeaufnahmen sowie übergroße Passbild-Portraits seiner Freunde und Studienkameraden, mit denen sein Durchbruch gelang.
Aus dem Fotografen Ruff entwickelte sich zunehmend ein Fotokünstler, der seine Aufnahmen am Computer bearbeitet und immer wieder neue Mittel der handwerklichen Gestaltung findet. Seine hochgezogenen Himmelsaufnahmen der NASA zeigt die Ausstellung ebenso wie die Nudes, pornographische Fotos, grob gepixelt und dadurch verfremdet. Inzwischen sind seine Arbeiten im Hochpreissegment der Fotokunst zu finden.
Das Haus der Kunst widmet Thomas Ruff eine Retrospektive, die eine Übersicht über die Entwicklung des Künstlers gibt. Sie ist die erste umfassende Werkschau des Künstlers seit zehn Jahren.
Der Deutschlandfunk kommentiert: Die Ausstellung im „Haus der Kunst“ stellt einzelne Werkkomplexe schroff nebeneinander – und geht ganz bewusst das Risiko ein, dass Qualitätsunterschiede sichtbar werden.
Süddeutsche online konstatiert: Die Werkschau im Haus der Kunst schafft nun den Kontext und erzählt so die lange Geschichte einer künstlerischen Selbstfindung.
Welt online bemerkt: Es gab große Ruff-Ausstellungen. Diese ist die größte. Aber auch sie schafft nicht die lückenlose Übersicht. Zu weit ist der Bilderbogen, der im Schwarzwaldstädtchen Zell am Harmersbach begonnen hat und längst von der Raumsonde Cassini aus den fernsten Saturnmonden bei ihrem rätselhaften Bewegungsspiel zusieht.
Thomas Ruff
Ausstellung vom 17. Februar bis 20 Mai 2012
Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München
Öffnungszeiten:
Montag Sonntag 10 20 Uhr
Donnerstag 10 22 Uhr
10 Euro / 7 Euro
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