Für ungewöhnliche Projekte sind beide stets zu haben: Bariton Peter Schöne, der erst im letzten Sommer die Bad Kissinger Liederwerkstatt mit einem außergewöhnlichen Projekt eröffnete und Komponist Moritz Eggert, dessen aufsehenerregende Werke ihm bereits einen festen Platz unter den Granden der zeitgenössischen Komponisten sichern.
Nun legen beide wieder einmal einen echten „Hinhörer“ vor: „Der Klang des Denkers. Vertonungen von Gedichten Friedrich Nietzsches“.
Feuilletonscout: Warum Nietzsche?
Moritz Eggert: Uns war aufgefallen, dass es doch zahlreiche sehr spannende Vertonungen seiner Texte gibt, obwohl Nietzsche ja sicher eher als Philosoph, weniger als Dichter wahrgenommen wird. Mit der Zeit entstand eine kleine Sammlung von Stücken, die wir gerne aufnehmen wollten, dann recherchierte vor allem Peter Schöne nach weiteren Stücken und irgendwann hatten wir genug für eine CD. Von der eigentlichen Aufnahme bis zur Veröffentlichung vergingen noch einmal viele Jahre, aber „gut Ding“…
Mit dem beeindruckenden Spektrum von Vertonungen durch Gustav Clemens Felix Krug, Karl Weigl, Nikolai Karlowitsch Medtner, Arnold Schönberg, Paul Hindemith, Richard Trunk, Erns Pepping, Peter Ruzicka und Wolfgang Michael Rihm entstand ein Album mit Musik einer Zeitspanne vom 19. Jahrhundert bis heute.
Feuilletonscout: Nach welchen Kriterien haben Sie die Vertonungen ausgewählt?
Moritz Eggert: Wirklich nach rein musikalischen – einige der Komponisten werden heute kaum noch gespielt, andere sind unter Kennern sehr geschätzt (zum Beispiel Medtner, dessen Lieder mir als Pianist ganz besonders gefallen, weil sie so toll komponiert sind viel interessanter als z.B. Rachmaninoff zur selben Zeit), dann gibt es berühmte Namen wie Schönberg und heutige bekannte Komponisten wie Rihm und Ruzicka. Am Ende zählte aber wirklich nur, ob uns die Stücke musikalisch interessierten und Spaß machten.
Hingebungsvoll, ausdrucksstark, mal zart, mal energisch, so ist das Zusammenspiel der beiden Künstler. Ein Genuss, bei dem man genau hinhören muss, um auch die Texte zu erfassen.
Feuilletonscout: Was war das Besondere an dem Projekt und in der Zusammenarbeit mit Peter Schöne?
Moritz Eggert: „Peter ist vielleicht der Sänger, mit dem ich am engsten zusammenarbeite – wir kennen uns seit vielen Jahren und können uns musikalisch fast blind vertrauen. Ich finde, dass er immer besser wird, und seine Intelligenz und musikalischen Fähigkeiten sind enorm. Ohne ihn wäre das ganze Projekt gar nicht zustande gekommen, er ist wirklich fantastisch im Erstellen von Programmen und im Finden von interessanten Liedern. Da bin ich sehr gerne einfach mal nur Begleiter!
Danke, Moritz Eggert!
Der Klang des Denkers. Vertonungen von Gedichten Friedrich Nietzsches.
Peter Schöne – Bariton
Moritz Eggert – Klavier
bremen radio hall records, 2017
Ab dem 27.Februar 2017
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