1971 war es Clint Eastwood, der in der Verfilmung von „A Painted Devil“ von Thomas P. Cullinan während des Sezessionskrieges in Virginia nach einer schweren Verwundung in einer Mädchenschule aufgenommen und gepflegt wird. Die jungen Frauen stehen dem Fremden zunächst skeptisch gegenüber, doch schon bald regen sich Gefühle: Liebe, Eifer- und Rachsucht schleichen sich in die Gemeinschaft.
Sofia Coppola nahm sich nun des Stoffes noch einmal an. Sie wollte die Geschichte aus der Perspektive der Frauen erzählen und staunte nicht schlecht, als sie beim Lesen des Romans feststellte, dass er genau dies tut. Nun treffen also Nicole Kidman und Kirsten Dunst mit ihren fünf verbliebenen Schülerinnen auf den Nordstaateninfanteristen John McBurney (Colin Farrell). Während im Hintergrund die Kanonen dröhnen, beginnt im Mädchenpensionat ein Drama.
Sofia Coppola erhielt bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes für „Die Verführten“ den Preis für die beste Regie.
Zeit online meint: „Während Siegel auch schwelende Rassenkonflikte inszenierte, ist Coppolas Film eine gewiefte und sehr düstere Gesellschaftskomödie. Jane Austen trifft hier auf Alfred Hitchcock.“
Der SWR beeindruckt: „Dieses erwachsene Märchen aus dem Old South ist auch eine Untergangsgeschichte. Sie handelt von mehr als nur den Folgen eines Krieges. Sie erzählt vom Abschied von einer Zivilisation, von Manieren, von Lebensstil. Sonnenuntergänge, ansteigender Nebel, Vorlaufen zum Tode – voller Überraschungen und mit einem Hauch von Southern-Gothic-Horror.“
NDR online fasst zusammen: „“Die Verführten“ ist ein melodramatischer Thriller über unterdrückte Leidenschaften und ihre Eruptionen. Über das Machtgefüge zwischen Männern und Frauen. Alles, was hier erlebt und erlitten wird, geschieht vor dem Hintergrund der feuchten wuchernden Natur des amerikanischen Südens.“
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