Man müsste bis zu Klopstock, ja ins siebzehnte Jahrhundert zurückgehen, um ein Gedicht zu finden, das das Inbild christlicher Symbolik mit solcher Wucht im antiken Versmaß des elegischen Distychons vergegenwärtigt wie das neue Gedicht Transzendenz von Kornelia Koepsell. Es tut weh, hinzuschauen, und das muss es auch. Die Dichterin schrieb ihr Werk, lange bevor die bayerische Staatsregierung das Kreuz zu entweihen versuchte; Koepsell würde ihm hier seine Würde zurückgeben, wenn das erhabene Symbol sie überhaupt einbüßen könnte
Jahrbuch der Lyrik 2018
Herausgeber: Christoph Buchwald, Nico Bleutge
Schöffling & Co. Verlagsbuchhandlung, Frankfurt am Main 2018
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