Der japanische Autor Haruki Murakami ist ein Meister der modernen phantastischen Literatur. Nie weiß man ganz genau, ob die Dinge wirklich passieren oder sich nur im Kopf des Helden abspielen. Manchmal geht er dabei hart an die Grenze des Science Fiction, wie in „Hard boild wonderland und Das Ende der Welt“, aber meist bleibt er im Hier und Jetzt der japanischen Gegenwart (der meist achtziger Jahre).
Nun ist eine Kurzgeschichte von ihm ins Deutsche übersetzt, die bereits 1982 erschienen ist. In „Die unheimliche Bibliothek“ geht ein kleiner Junge in eine Bibliothek, um über die Steuereintreibung im Osmanischen Reich zu lesen. Thematisch schon ungewöhnlich genug für ein Jungen seines Alters, trifft der Steppke vor Ort auf einen unheimlichen Bibliothekar, der ihm nicht nur den gewünschten Lesestoff heraussucht, sondern ihn auch in Ketten legt und ihm anschließend den Kopf absägen und das Gehirn aussaugen will.
Die ZEIT (37/2013) meint: „Die Kurzerzählung […] – jetzt zum ersten Mal auf Deutsch erschienen und von Kat Menschik mit düsterer Heiterkeit illustriert – ist so rätselhaft und schön wie die großen Romane des Meisters des kalten Märchens.“
Haruki Murakami
Die unheimliche Bibliothek
a.d. Japanaischen von Ursula Gräfe
DuMont Verlag, Köln 2013
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