Vince hat zwei Dinge in seinem Leben nie verwunden: Dass Amy ihn vor zehn Jahren verlassen hat, ohne je mit ihm geschlafen zu haben, und dass besagte Amy direkt mit seinem besten Freund Jon ins Bett gegangen ist. So unvorstellbar ist dies für Vince, dass dieser sich nur vorstellen kann, dass Jon Amy vergewaltigt haben muss.
Jon, inzwischen Regisseur, reist anlässlich eines Filmfestivals in die Stadt, in der auch Amy lebt. Im Motel kommt es zum Showdown: Vince, der ewige Kleinkriminelle, trifft sich mit dem alten Freund, um die Wahrheit herauszufinden. Das Gespräch wird zum Verhör und das Aufnahmegerät, das Tape, läuft heimlich mit. Schließlich kommt Amy hinzu und begleicht ihre ganz eigene Rechnung mit den beiden Männern.
Deutschlandradio Kultur: […] Nina Hoss, der ziemlich grandios die vollkommen rätselhafte Rolle von Amy gelingt; es liegt auch an ihr, dass die tatsächliche „Wahrheit“ des Stückes völlig ungewiss bleibt. Als sie geht, bleibt jedem seine. […] Star des Abends aber ist das prächtige Stück eines hierzulande bis jetzt völlig unbekannten Dramatikers, dem ja vielleicht seit „Tape“ auch nichts derart Kluges mehr gelang – aber nun wird sich dieses eine Stück von ihm festsetzen in den Spielplänen deutscher Theater. Hoffentlich.
Zeit online urteilt: Tape in Stefan Puchers Berliner Inszenierung ist Bühnenkolportage mit den Zügen eines Singspiels flach, aber erfrischend. Vielleicht hat das Genre der Operette ja doch eine Zukunft. Man ahnt sie dann, wenn deutsche Künstler amerikanisches Theater spielen.
Deutsches Theater
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