Es sind 400 Werke. 400 Bilder, die die Freundschaft zwischen Jean Cocteau (1889 – 1963) und Pablo Picasso (1881 – 1973) dokumentieren. Denn seit sie sich 1915 zum ersten Mal in Picassos Pariser Atelier trafen, waren sie nicht nur Freunde, sondern auch künstlerisch eng verbunden, sich immer wieder gegenseitig inspirierend.
Die schöpferische Kraft Cocteaus als Maler, Schriftsteller und Regisseur verteidigte immer wieder Picassos Kunst, während dieser Cocteaus Sprachwitz liebte und seiner eigenen Kreativität auf der Leinwand Ausdruck verlieh. 1917 schufen sie gemeinsam für das Ensemble des Ballet russes das Stück „Parade“. Cocteau schrieb das Libretto, Picasso entwarf das kubistische Bühnenbild und die Kostüme. Eric Satie komponierte die Musik dazu.
Die aktuelle Ausstellung im Picasso-Museum in Münster ehrt diese außergewöhnliche, lebenslange, mal mehr, mal weniger lose Freundschaft, indem sie an die erste Begegnung der beiden Künstler vor 100 Jahren erinnert. Die Exponate stammen aus eigenen Beständen und der Sammlung Ioannis Kontaxopoulos, aus der Cocteaus Werke erstmals in Deutschland gezeigt werden.
Das Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster ist das einzige Picasso-Museum in Deutschland.
WDR online hält fest: „Im Picasso Museum Münster stehen die beiden Meister aber nicht im Wettbewerb um die jeweils größere Könnerschaft. Vielmehr erzählen die Objekte im dialogischen Gegenüber von der gegenseitigen, kreativen Befruchtung und den Vorlieben für bestimmte Themen wie etwa den Stierkampf, das Porträt, den Akt, die Erotik, das Theater und den Zirkus oder die Welt der Mythologie.“
Die Nordwest-Zeitung fasst zusammen: „Deutlich wird auch, wie sehr Cocteau, der schon sein erstes Treffen mit Picasso als „Stromschlag“ erlebte, Picassos Nähe suchte, dem Unnahbaren nacheiferte, ihn kopierte – sei es im grafischen wie im keramischen Werk, in Linienführung, Form und Farbe – und dabei doch nie dessen Leichtigkeit und Eleganz erreichte. Das macht die große Ausstellung, die ab November in Athen gezeigt werden wird, nicht weniger sehenswert. Schon angesichts ihres Umfangs lohnt der Besuch.“
Cocteau trifft Picasso
Ausstellung bis zum 18. Oktober 2015
Der Katalog zur Ausstellung: Cocteau trifft Picasso. Werke aus dem Kunstmuseum Picasso Münster und der Sammlung Kontaxopoulos
Kunstmuseum Pablo Picasso
Picassoplatz 1
48143 Münster
Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag, Feiertage: 10.00 – 18.00 Uhr
Montag: geschlossen
10 Euro/8 Euro
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