Sie war eine der Musen von Pablo Picasso. Keine, die er nackt malte, keine, mit der eine Beziehung hatte, keine die Mutter eines seiner Kinder wurde: Sylvette David war 1954 19 Jahre alt und lebte mit ihrem Verlobten in Vallauris an der Côte d’Azur, als Picasso die junge, hochgewachsene Frau im Studio gegenüber seines Ateliers entdeckte. Der 72-jährige Künstler steckte in einer Schaffenskrise. Dora Maar war lange vorbei, Françoise Gilot hatte ihn gerade mit den Kinder Claude und Paloma verlassen, und die nächste, Jacqueline Roque, stand schon in den Startlöchern. Sie wurde 1961 schließlich seine Ehefrau und blieb es bis zu seinem Tod 1973.
Sylvette David diente Picasso als Intermezzo, als Kraftquelle, Neues auszuprobieren. Über 50 Werke entstanden über sie – mit Pinsel und Zeichenstift, naturnahe und kubistische Bildnisse, Keramiken und abstrakte Farbplastiken aus Metall.
Als erstes deutsches Museum überhaupt erwarb die Kunsthalle Bremen 1955 ein Bild von Pablo Picasso. Es war ein Gemälde aus der Sylvette-Serie. Mit Hilfe der inzwischen 79-Jährigen, die selbst Künstlerin wurde, gelang es dem Haus nun, rund 220 Werke aus der Reihe zusammenzustellen. Viele von ihnen werden erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt.
Sylvette David bei heute.de:“ Ich bin so bewegt, dass ich fast ein bisschen geschockt bin, wenn ich all die Schönheit um mich herum sehe. Das alles nach 60 Jahren wieder zu sehen, ist faszinierend für mich. Ich will das in mein Herz aufnehmen. Für mich ist es eine großartige Ausstellung.“
Sylvette, Sylvette, Sylvette. Picasso und das Modell
Ausstellung vom 22. Februar bis zum 22. Juni 2014
Kunsthalle Bremen
Am Wall 207
28195 Bremen
Öffnungszeiten:
Mittowch bis Sonntag: 10 – 17 Uhr
Dienstag: 10 – 21 Uhr
Montag: geschlossen
8 Euro / 5 Euro