Sie hatten die Nase voll, die Musiker der Bilse-Kapelle unter ihrem Dirigenten Johann Ernst Benjamin Bilse im Jahr 1882. Wieder einmal sollten sie auf Konzertreise gehen, wieder schlecht bezahlt und wieder in der vierten Klasse. 54 Orchestermitglieder scherten aus und gründeten mit Hilfe des Konzertveranstalters Hermann Wolff das Berliner Philharmonische Orchester. Es entstand im Geiste musikalischer Selbstbestimmung und unter eigener Verwaltung. Sehr schnell hatte das Ensemble einen festen Platz im Berliner Musikleben mit Abonnenten-Publikum und Spielstätte. Berühmte Komponisten wie Johannes Brahms, Peter Tschaikowski, Gustav Mahler und Richard Strauss ließen es sich nicht nehmen, das Orchester selbst zu dirigieren. Mit ihren nicht mindern berühmten Dirigenten wie Hans von Bülow und später Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan, Claudio Abbado und Sir Simon Rattle stiegen die Berliner Philharmoniker schnell zu einem der führenden Orchester auf und sind es bis heute geblieben.
Die Ausstellung „Musik! Die Berliner Philharmoniker im 19. Jahrhundert. Die Entstehung eines Weltorchesters“ beleuchtet eingehend die führenden Persönlichkeiten des Ensembles, vor allem in der Anfangszeit, ihre berühmten Dirigenten, aber auch die Wandlung der Arbeit als Musiker zu einem abgesicherten Beruf und erinnert an besondere Einzelereignisse wie z.B. eine Telefonübertragung einer Oper von Wagner im Jahr 1883.
Musik! Die Berliner Philharmoniker im 19. Jahrhundert. Die Entstehung eines Weltorchesters
Ausstellung bis zum 30. August 2015
Kulturhaus LA8
Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts
Lichtentaler Allee 8
76530 Baden-Baden
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 11 – 18 Uhr
7 Euro/5 Euro
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