The Black Swan ist ein Ballett und Psychothriller rund um Tschaikowskys Schwanensee. Natalie Portman spielt eine ehrgeizige Ballerina, von der Mutter getrieben, und schließlich am Konkurrenz- und Leistungsdruck zerbrechend. In Darren Aronofskys Drama soll sie gleichzeitig beide anspruchsvollen Hauptrollen tanzen, spürt aber, dass ihr die nötige Lebenserfahrung für den dunklen Charakter des schwarzen Schwans fehlt. Durch diesen Mangel, und angestachelt durch das Auftauchen einer Konkurrentin, wird sie zur Besessenen, die diese Rolle auszufüllen versucht.
Für die Darstellung der Nina Sayer absolvierte Natalie Portman ein hartes Ballett-Training. Für ihre überzeugende Leistung erhielt sie einen Golden Globe, für den Oscar ist sie ebenfalls Anwärterin.
Zeit online urteilt: So bliebe Black Swan ein geradmaschiger Strumpfhosenthriller, den man anschauen oder ignorieren könnte, wäre da nicht die brillante Natalie Portman. Mit ähnlicher Hingabe wie Nina Sayers hat sie ihren Körper der strengen Ballettschule unterworfen, hat sich innerhalb eines Jahres auf ein Niveau getanzt, das den Zuschauer blendet. John Neumeier, Choregraph des Hamburger Balletts, hingegen kritisiert: Sie spielt gut. Bis zu dem Moment, wo sie tanzen soll. Da genügt mir keine Großaufnahme mit wackelnden Armen. […] Der Hollywoodfilm zeige eine Fantasiewelt, die ein Ballettklischee nach dem anderen bediene. Wenn man eine fremde, unbekannte Welt wie das Ballett in dieser ungesunden, negativen Art zeige, bliebe nur Schlechtes von dieser Kunst hängen.
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Ja, natürlich: BLACK SWAN bedient klassische Ballettklischees. Dass sich Natalie Portman alias „Nina Sayers“ zwischen der lieben, angepassten Nina und ihrem bösen, abgründigen Selbst aufreibt, spiegelt die Zweiteilung der Frau in „Heilige und Hure“: in den zerbrechlichen, reinen weißen Schwan „Odette“ und die Femme fatale „Odile“. Derlei Klischees sind nicht nur für SCHWANENSEE, sondern für eine ganze Reihe von Balletten aus dem 19. Jahrhundert charakteristisch. Aber auf Grundlage dessen ist der Film sehr, sehr gut gemacht. Vielleicht sollte man einfach mal Kompromisse schließen. Und im Kino genießen anstelle zu analysieren.