Die fünf Nürnberger Hausbücher der Mendelschen und Landauerschen Zwölfbrüderstiftungen dienen als Grundlage: Denn die Zwölfbruderstiftungen waren so etwas wie die Alterssitze für Handwerker vom frühen 15. bis zum frühen 19. Jahrhundert– und in den Hausbüchern wurde jeder Bewohner mit Bild, Metier und Gerätschaften verewigt.
Christine Sauer hat für Ihren Sammelband Autoren unterschiedlichster Couleur gewonnen, einen Beitrag zu ihrem Fachgebiet zu verfassen: Sozial- und Wirtschaftshistoriker, Volkskundler, Archäologen, Restauratoren oder Kunsthistoriker beschreiben – ohne allzu feste Vorgaben – die Geschichte ihres Handwerks: Was wurde produziert, welche Bedeutung hatte es für die Gesellschaft, wie gestaltete sich der technische Fortschritt? Dabei zeigt allerdings die Referenz auf die Nürnberger Hausbücher, dass es hier weniger um die Zeit des Mittelalters geht als vielmehr um das späte Mittelalter, die Renaissance und des Barock.
Die Herausgeberin ist promovierte Kunsthistorikerin und leitet seit 1997 das Sachgebiet Handschriften und Alte Drucke, Orts- und Landeskunde an der Stadtbibliothek Nürnberg.
FAZ net konstatiert: „Auch wenn manchen Beiträgen der erzählerische Schwung und die Verlebendigung fehlen, durch die originelle Dokumentation der alten Bilder zählt der Band zu den wichtigen Bücher über das vorindustrielle Handwerk“ und lobt: „Selten wurde eine Publikation über die Handwerkskunst so sorgfältig und aufwendig gestaltet.“
Christine Sauer (Hrsg.):
„Handwerk im Mittelalter“.
Primus Verlag, Darmstadt 2012.
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