Eine Kurzkritik von Barbara Hoppe
Wer in den letzten Jahren die Projekte von Chris Gall verfolgt hat, der weiß, dass der Musiker äußerst vielfältig ist. Er spielt in der indischen Fusion Band „Taalsim“, schafft mühelos den Sprung zum Tango mit Quadro Nuevo, er linst immer wieder über den musikalischen Tellerrand, inspiriert von Künstlerkollegen unterschiedlichster Couleur. Und natürlich komponiert er besten Jazz.
Grenzenlose Tagträume auf dem Spielplatz der Fantasie
Anlässlich seines Solo-Debütalbums „Piano Solo“ vor drei Jahren sagte er, dass niemand so schön tagträumen könne wie kleine Kinder. Sie lebten den Erwachsenen das Unbedarfte und Intuitive vor, das man sich als Musiker unbedingt bewahren solle. „Cosmic Playground“ heißt dann auch folgerichtig das neue Album des Musikers, das er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Peter Gall am Schlagzeug und Henning Sieverts am Bass aufnahm.
Ein Spielplatz ohne Grenzen, auf dem sich Spielfreude, Fantasie und das Intuitive ausleben dürfen. Und die drei Musiker nutzen die Möglichkeiten. Sie komponieren, improvisieren und arrangieren neu, wie zum Beispiel „Sea Lion Woman“, einst gesungen von Nina Simone, oder „Across the Universe“, das von der NASA in der Original-Beatles-Version per USB-Stick ins Weltall geschossen wurde. So tobt sich das Trio aus, perfekt aufeinander eingespielt, mal rhythmisch, mal hymnisch, mal sanft und melancholisch. Grenzenlos.
Chris Gall Trio
Cosmic Playground
Glm Gmbh (Soulfood) 2018
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