Frederick Wisemans Mammutwerk über 158 Min. ist ein dokumentarischer Blick hiner die Kulissen des Balletts an der Pariser Oper: Programmplanung, Sponsorensuche, Tarifverhandlungen, Bühnenarbeiten, Schneiderei, Tanzproben.
Während Cinema resümiert Selbst für Ballettfans ist dieses Theaterporträt eine eher zähe Veranstaltung, urteilt kultiversum milder: Die Impressionen haben keine Binnenlogik, sondern werden weitgehend beziehungslos aneinander gereiht. Das macht den zweieinhalbstündigen Film streckenweise etwas anstrengend. Aber das ist Tanz ja auch. Zeit online hingegen jubelt: Frederick Wisemans Dokumentation „La Danse“ ist eine Liebeserklärung an das Ballett der Pariser Oper. An den fast drei Stunden Film kann man sich kaum sattsehen. […]160 Minuten sind zwar eine Herausforderung für jeden Kinobesucher, doch der Film wirkt so zwanglos, dass man auch mal raus gehen darf, um eine Zigarette zu rauchen.
Ich habe Frederick Wisemans LA DANSE leider nicht gesehen (eine Schande, gebe ich zu, immerhin bin ich Tanzhistorikerin). Aber dass man annähernd drei Stunden Kino gar nicht als solche wahrnimmt, habe ich bei seinem aktuellen Film NATIONAL GALLERY nachvollziehen können: keinerlei Langeweile, immer etwas Neues und Interessantes — und das über jahrhundertealte Kunst!