2010 erhielt Mario Vargas Llosa den Literaturnobelpreis. Nun liegt sein neuestes Werk „Ein diskreter Held“ vor. Eigentlich geht es um zwei diskrete Helden. Zwei ältere Herren, der eine in Piura, eine Stadt mit 400 000 Einwohnern an der peruanischen Pazifikküste, der andere in der Hauptstadt Lima. Während sich in Piura Felícito Yanaqué, Inhaber eines Transportunternehmens, entschließt, sich von Schutzgelderpressern nicht einschüchtern zu lassen, wird in Lima Don Rigoberto, leitender Angestellter einer Versicherungsfirma, von seinem sehr betagten Chef gefragt, ob er sein Trauzeuge sein möchte. Der alte Herr will seine Haushälterin heiraten, was nicht nur der feinen Gesellschaft, sondern auch den Söhnen nicht gefallen wird. Felícito Yanaqué und Don Rigoberto nehmen die Herausforderungen an und müssen sich schon bald durch einige mehr und weniger dramatische Verwicklungen manövrieren, bis sich schließlich ihre Wege kreuzen.
Der Deutschlandfunk hält fest: „Gewiss, der neue Roman des Siebenundsiebzigjährigen ist ein Spätwerk, in dem sich die stilistische Erfindungskraft von einst zu routinierter Könnerschaft gewandelt hat. […] . Vom lodernden Feuer, der prasselnden Brisanz aus den Glanzzeiten ist immerhin die Glut geblieben. Aber auch die kann, das wissen wir von den sommerlichen Grillabenden, noch sehr brauchbare Hitze erzeugen.“
Deutschlandradio Kultur lobt: „Mario Vargas Llosa erweist sich erneut als der souveräne, ja elegante Erzähler, der seine Leser mit unwiderstehlichem Sog in seinen Text zu ziehen vermag. […]. Wer ein Beispiel für ein geradezu perfektes Erzählen sucht, könnte zu diesem Buch greifen.“
Stefan Spang bei hr online: „Mir haben in diesem so humorvollen, unterhaltsamen weil absolut spannenden Roman die vielen großartigen Haupt- und Nebenfiguren gefallen. Die bleiben einem noch lange in Erinnerung, ob sie nun zu den Guten oder Bösen gehören. „Ein diskreter Held“ ist, was es ist. Ein Meisterwerk.“
Mario Vargas Llosa:
Ein diskreter Held.
Aus dem Spanischen von Thomas Brovot.
Suhrkamp Verlag, Berlin 2013
