
Vor einem Monat erhielt Thomas Hettche den Wilhelm-Raabe-Preis für seinen Roman mit der Begründung: „“‚Pfaueninsel‘ hat einen überzeitlichen Glanz und ist doch ein souverän verfasstes literarisches Werk ganz von heute“. Hettche gelinge es, „die Kultur- und Sittengeschichte des preußischen Arkadien zu erzählen und uns zugleich ganz nah an eine Figur heranzuführen“. An deren Geschick lasse sich der Wandel einer ganzen Epoche ablesen.“
Zeit online fasst zusammen. „Es geht um das Fremde und Monströse und darum, wie sich in der Moderne unser Umgang damit wandelt. Und es ist kein Nachteil, sondern ein Glücksfall, dass dies so gut austariert, stilistisch auf hohem Niveau, wohltemperiert und vor allem: Wissen und Erkenntnis mit Anteilnahme und Leidenschaft mischend, geschieht.“
FAZ net konstatiert: „Historische Romane haben ihre Tücken. Die meisten sind zu dumm. Dieser hier ist um einen Hauch zu klug. Macht nichts. Man liest seine Abschweifungen zu Darwin und Hegel mit Gewinn, und wenn die Handlung stockt, trösten einen die Bonmots des Erzählers: „Wir sagen: Die Zeit vergeht. Dabei sind wir es, die verschwinden.“
Welt online resümiert: „Thomas Hettches „Pfaueninsel“ ist dennoch ein verblüffendes Kunstwerk, virtuos, gedankenreich, manchmal auch finster, wie die Insel selbst nicht mit dem schweifenden Blick des Flaneurs zu erfassen. Das scheinbar ganz Unzeitgemäße hat beste Chancen, zum Roman des Jahres zu werden.“
BR online meint: „“Pfaueninsel“ bedient sich traditioneller Formen: Es spricht ein allwissender Erzähler, Märchentöne und historisierende Schreibweisen kommen vor, das Buch fügt immer wieder geschichtliche Erläuterungen ein und setzt gelegentlich ein heutiges „Wir“ zur Realität des Romans ins Beziehung. Das alles aber nicht in einem postmodernen Hybrid von Redeweisen und Perspektiven, sondern in einem sehr klassischen Erzähltext.“
Thomas Hettche ist noch bis Ende April auf Lesereise. Heute Abend liest er in Stuttgart, morgen in Bielefeld.
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