Im 2010 erschienenen Madalyn taucht er zum ersten Mal auf: Ein Mörder, der einem Waffenverkäufer in dessen Wohnung folgt, und ihn dann dort erschießt. Erzählt wurde diese Geschichte damals von einem Sebastian Lukasser. Und eben dieser Lukasser lädt in Köhlmeiers neuem Roman Die Abenteuer des Joel Spazierer einen alten Freund zu sich ein, der ihm seine Lebensgeschichte erzählt: 1949 in Budapest geboren, ist er vier Jahre alt, als seine Großeltern, bei denen er lebt, inhaftiert werden. Tagelang ist der Junge allein, vermisst nichts, lernt nie, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Seine kriminelle Karriere beginnt mit neun Jahren. Erpressung, Prostitution, Raub, Mord mit Charme und Freundlichkeit klettert er skrupellos die gesellschaftlichen Stufen empor. Bis er als vermeintlicher Enkel Ernst Thälmanns in der DDR in die höchsten Kreise aufsteigt.
Die ZEIT (06/2013) lobt: Das Buch ist ein page turner, man ist immer auf die nächste Seite gespannt. Man kann aber nie ahnen, was sie bringen wird, der Erzähler überrascht uns jedes Mal neu. Und diese Überraschungen wirken nie gewollt, es gibt keine Wendung, die man ihm nicht abnimmt, auch wenn sie ins Phantasmagorische spielt.
NDR online kostatiert: Köhlmeiers in diesen Tagen erscheinendes Buch „Die Abenteuer des Joel Spazierer“ ist ein Schelmenroman aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Protagonist namens Joel Spazierer ist „vielleicht ein Monster“, wie er sich selbst fragt, sicher ab er ein Hochstapler, Lügner und Gauner, ein Fälscher und sogar ein Mörder.
3sat Kulturzeit online meint: Michael Köhlmeier bringt in seinem neuen Roman den gesunden Menschenverstand, gängige Vorstellungen davon, was gut und was böse ist, was richtig und was falsch, gehörig durcheinander […]
FAZ net konstatiert: Wie so oft lässt Köhlmeier auch in diesem Buch historische Fakten und Figuren nahtlos in Fiktion übergehen.
Welt online fasst zusammen: Das hier ist ein Schelmenroman, alles ist möglich, alles ist erfunden und wahr zugleich.
Michael Köhlmeier
Die Abenteuer des Joel Spazierer
Hanser Verlag, München 2013
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