Im Jahr 1687 ging Agostino Steffani nach Paris. Der 24jährige Italiener war zu diesem Zeitpunkt bereits ein weitgereister und gelehrter Mann: Schon als Gymnasiast wurde er vom Kurfürst von Padua gefördert und konnte das Ehepaar nach München begleiten, wo er insgesamt 21 Jahre lebte. Neben einer musikalischen Ausbildung absolvierte er auch ein Studium der katholischen Theologie. Seine Erfolge an Cembalo und Orgel waren schon früh beachtlich, doch er wollte auch die Opernkomposition beherrschen. Und eben dafür ging er nach Paris, um beim großen Jean-Baptiste Lully, der am Hofe des Sonnenkönigs Louis XIV. wirkte, zu lernen. Ob sie sich tatsächlich begegneten, weiß man nicht. Doch auf jeden Fall blieben die Kompositionen Steffanis.
Das italienische Ensemble „I Barocchisti“ hat nun unter der Leitung von Diego Fasoli ein Album mit den Opernouverturen Steffanis herausgebracht. Dieser starb übrigens, nach zahlreichen Reisen in theologischer, politischer und musikalischer Mission, in Frankfurt/Main an den Folgen eines Schlaganfalls im Jahr 1728.
Die ZEIT (41/2013) begeistert: „Das ist wunderbar rassige, im Tanzbein juckende, kreuzvitale und im besten Sinne schmissige Musik, die auch ohne das musiktheatralische Bezugswerk für sich stehen kann.“
Agostino Steffani
Danze e Ouvertures
(Decca)
bei amazon mit Hörproben