Schon lange sagen Experten den Untergang Venedigs voraus: Die vielen Touristen, das Wasser, marode Gebäude: Das verklärte, pittoreske Touristenbild der Stadt unterscheidet sich vom Alltag ihrer Bewohner massiv.
Dokumentarfilmer Andreas Pichler begleitet in seinem Film Das Venedig-Prinzip Tudy Sammartini durch ihre Stadt. Die 1931 geborene Autorin hat viele Bücher über die Lagunenstadt geschrieben. Eine Stadt, die rund 58.000 Einwohner hat und ebenso viele Touristen täglich. Tendenz steigend. Palazzi werden zu Bed & Breakfast Unterkünften, Einheimische müssen die Stadt verlassen, damit ihre Häuser an reiche Wochenend-Venezianer verkauft werden können. Der Ausverkauf einer Stadt hat begonnen, die nach Expertenmeinung im Jahr 2030 entvölkert sein wird und deren Bewohner sich noch erst nachts um zwei in Bars und auf Plätzen treffen wenn die Touristen verschwunden sind.
Zeit online konstatiert: Pichler setzt sich und den Zuschauer dem aus, was wohl jeder als Stereotypen von Venedig im Kopf hat: singenden Gondolieri, dem Karneval, dem Markusplatz, Cafés, dem Inneren der Palazzi. Und jedes Mal schafft er es, diese Klischees kritisch zu spiegeln in Bildern ebenso wie in den Zitaten seiner Protagonisten.
Deutschlandradio Kultur konstatiert: “Das Venedig Prinzip“ heißt sein Requiem auf eine Stadt. Entstanden ist eine eindrucksvolle Dokumentation, in der Pichler auch einige der letzten Bewohner der Lagune porträtiert.
Cinema online resümiert: Ein ergreifend leiser Abgesang auf eine Stadt, die langsam zum Bilderbuch einer vergangenen Zeit mutiert.
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