Wir schreiben das Jahr 1780. Emanuel Schikaneder ist Dichter und strebt nach dem Weltentheater. Um sich herum hat er eine kleine Schauspieltruppe gescharrt, mit der er mehr schlecht als recht erfolgreich ist. Das soll sich ändern, wenn es ihnen gelingt, vor dem berühmten Mozart in Salzburg zu spielen.
Doch soweit kommt es nicht. Die Truppe strandet auf dem Weg in einem bayrischen Dorf, in dem Bergarbeiter gerade den Aufstand proben. Von Liebeswirren bis soziale Revolutionen findet Schikaneder hier den Stoff aus dem seine Theaterträume sind: sein Weltentheater für den ganz großen Erfolg.
Emanuel Schikaneder ist eine historische Figur. Er lebte von 1751 bis 181 und verfasste das weltberühmte Libretto zu Mozart Zauberflöte, die 1791 uraufgeführt wurde.
Zeit online urteilt: Das Ergebnis ist eine so wilde wie charmante Stilmischung: hier piekfeines Rokoko, dort hemdsärmelige Dörflichkeit. Hier revolutionäres Arbeiterepos, dort rotwangige Romanzen. Hier Sommernachtstraumfantasien, dort Musicalelemente und sogar ein „Bergarbeiter-Blues“. Nur tiefgründig ist das alles nicht. Dafür quicklebendig.
Cinema online fasst zusammen: Viel Lärm um nichts: Die kindliche Euphorie der Akteure rettet die anarchische Burleske über die Zeit.
Süddeutsche online ebenfalls eher negativ: Doch in „Sommer der Gaukler“ geraten die Lustigkeitsbemühungen zur bloßen Kinokasperei.
Welt online konstatiert: Aus dem braven Roman von Robert Hültner schuf Rosenmüller ein Spiegelkabinett um die Kunst des Vorgaukelns und die Wahrheit, die durchs Schwindeln mitunter erst zutage tritt.
Der Deutschlandfunk dagegen positiv: “Sommer der Gaukler“ ist spätbarockes Bauerntheater und freches Historienstück, bei dem augenscheinlich Milos Formans „Amadeus“ Pate gestanden hat.
„Sommer der Gaukler“ von Marcus H. Rosenmüller – empfehlenswert!
Kino zum Film: hier