Der junge Regisseur Sebastián möchte einen Film über Kolumbus drehen. Dieser soll realistisch sein, die Brutalität der spanischen Eroberer zeigen, ihre Gier und ihr Herrschertum. Um Geld zu sparen, dreht er in Bolivien und gerät mitten in soziale Unruhen: Die bolivianische Regierung hat die Wasserversorgung an ein privates Unternehmen verkauft, das rigoros die Preise erhöht und sogar das Auffangen von Regenwasser untersagt.
Sebastián steht vor der Entscheidung: Soll er die Dreharbeiten abbrechen oder sich mit den immer brutaleren Machthabern arrangieren, um seinen Film zu Ende zu bringen? Oder sich vielleicht doch mit den Unterdrückten solidarisieren?
Der Film basiert auf den realen Konflikt um die Privatisierung der Wasserversorgung in Cochabamba im Jahr 2000. Er erhielt den Publikumspreis der Berlinale 2011.
Deutschlandradio Kultur positiv: “Und dann der Regen“ von der spanischen Filmemacherin Icíar Bollaín ist ein politischer Unterhaltungsfilm. Oder ein unterhaltsamer Politfilm. Er zeigt, dass die Vergangenheit nicht so fern ist, wie man angesichts der spanischen Eroberer des 16. Jahrhunderts meinen könnte.
Der Deutschlandfunk etwas kritischer: „Die Botschaft des Films wird recht schnell deutlich, vielleicht zu schnell. Etwas belehrend wirkt er mitunter, verliert sich in der zweiten Hälfte in Actionszenen und will am Ende übertrieben viel Hoffnung verbreiten. Zugleich bleiben manche Charakterstudien in Erinnerung.“
Cinema online fasst zusammen: In packenden Bildern verbindet die Filmhandlung die historischen Ereignisse von 1492 mit der sozialen Realität von heute und zeigt auf eindringliche Weise, dass die Unterdrückung der indianischen Bevölkerung noch immer andauert.
Süddeutsche online lobt die Regisseurin: Schon in ihrem „Öffne meine Augen“ (2003) gelang es Icíar Bollaín, ein brisantes politisches Thema (damals ging es um „innerfamiliäre Gewalt“) jenseits plakativer „Problemfilm“-Manier anzupacken. Auch hier zeichnet sie persönlich, einfühlsam, sogar poetisch.
Spiegel online lobt: „Mit großem Ernst und beträchtlichem Aufwand verhandelt der Film kulturelle Differenzen in der Vergangenheit und Gegenwart. Dabei folgt er einem Drehbuch, das fast schon geniale Züge trägt, indem es die Landnahme Südamerikas durch Christoph Kolumbus (1451-1506) mit dem „Wasserkrieg“ von Cochabamba (im Jahr 2000) auf sehr sinnfällige Weise vermixt.“
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