Schneewittchen – der liebende Vater, der stirbt und die böse Stiefmutter, die dem Mädchen das Leben fortan zur Hölle macht und ihr nach dem Leben trachtet. Der spanische Regisseur Pablo Berger hat dem Grimm’sche Märchen auf eigentümlich altmodische Art eine neue Form gegeben: Als Stummfilm in schwarz-weiß, macht er aus dem Vater einen Matador, der im Spanien der zwanziger Jahre nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt und seine Tochter Carmencita, deren Mutter bei der Geburt gestorben ist, zur Großmutter gibt. Erst als auch diese stirbt, kehrt das Mädchen ins väterliche Haus zurück. Dort trifft sie auf die zweite Ehefrau des Vaters, die das Mädchen hasst. Nur selten gelingt es dem Vater mit der Tochter zusammen zu sein und ihr die Torera-Rolle beizubringen. Nachdem die Stiefmutter den Vater ermordet hat, soll auch Carmencita sterben. Doch sieben zwergwüchsige Toreros retten sie und machen sie zur Attraktion ihrer Show.
Pablo Berger erhielt für seinen Film zehn der nationalen Goya-Filmpreise in Spanien.
Der Deutschlandfunk begeistert: „Pablo Berger versteht es, der Stummheit seines Films immer neue Pointen abzutrotzen und weil er dabei äußerst konsequent bleibt, seinem Publikum das ungefilterte Erlebnis eines „echten Stummfilms“ gönnt, ist „Blancanieves“ ein vergnüglicher und erfahrungsreicher Ausflug in eine Welt, die Flüstern und Schreien noch nicht kannte.“
Die Frankfurter Rundschau online meint. „Weit origineller als „The Artist“ ist Pablo Bergers wortloser Märchenfilm „Blancanieves“, der die beste Kinopantomime seit Charlie Chaplin enthält.“
Die Stuttgarter Nachrichten loben: „Betörende Bilder in Schwarzweiß hat er mit seinem 540-köpfigen Filmteam geschaffen, die alte Geschichte der Gebrüder Grimm von Neid, Hass und Rache in Sevilla neu aufgelegt. Surreal und von unbeschreiblicher Noblesse bringt sich Maribel Verdú als böse Stiefmutter ein.“
Cinema online fasst zusammen: „Pablo Berger hat das Märchen von Schneewittchen […] in einen teils surrealen, teils melodramatischen Stummfilm verwandelt.“
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