In diesen Tagen jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Und so starten heute gleich zwei Filme, die sich thematisch mit dem Dritten Reich beschäftigen.
Der Letzte der Ungerechten
In dem knapp vierstündigen, erst 2013 fertiggestellten Film, sind nur Regisseur Claude Lanzmann und der österreichische Rabbi Benjamin Murmelstein zu sehen. Murmelstein war bis zu ihrer Auflösung 1938 durch die Nationalsozialisten Funktionär der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und später im Ghetto Theresienstadt Judenältester. Bis zu seinem Tod 1989 galt er als der wichtigste Zeuge nationalsozialistischer Verbrechen an Juden. Das Gespräch mit Claude Lanzmann fand bereits 1975 während einer Woche in Rom statt, aus dem Claude Lanzmann mit mehr als elf Stunden Gespräch zurückkam.
Der Deutschlandfunk hält fest: „Claude Lanzmann konfrontiert uns in diesem Meisterwerk des Dokumentarfilms, das gleichberechtigt steht neben seinem Opus Magnum „Shoah“, mit einer unangenehmen Wucht von moralischer Komplexität. Weil es im Kern um die Frage geht: Wie hat das Überleben in der Hölle der Vernichtungsmaschinerie der Nazis ausgesehen?“
Deutschlandradio Kultur meint: „“Der letzte der Ungerechten“ ist auch deshalb ein so hervorragender Film, weil er sich Zeit nimmt, tiefer geht als journalistische, oberflächliche TV Dokumentationen, die Geschichte vereinfachen und verknappen.“
Cinema online: „Erschütternd. Bewegend.“
Die Widerständigen „also machen wir das weiter…“
Auch wenn die Nationalsozialisten Sophie und Hans Scholl sowie ihren Freund Christoph Probst wegen ihrer Flugblattaktionen, in denen sie zum Widerstand gegen Hitler aufriefen, hingerichtet wurden, blieben die Schriften der Weißen Rose erhalten. Freunde und Verbündete kämpften weiter, trotz Verfolgung und weiterer Prozesse. In „Die Widerständigen „also machen wir das weiter…“ sprechen 14 Zeitzeugen über ihren Widerstand und Haftstrafen – Menschen, die im Schatten von Hans und Sophie Scholl drohen, vergessen zu werden.
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Man sollte vielleicht erwähnen, dass es sich bei dem zweiten Film um die Fortsetzung des Dokumentationsfilms „Die Widerständigen“ aus dem Jahr 2008 handelt und nicht um denselben Film. „Die Widerständigen I“ war so gut, dass der zweite Teil einfach ein Muss ist.
Danke für den Hinweis, lieber Herr Fix!