Als die Mutter der Zwillinge Lukas und Elias nach einer Schönheitsoperation nach Hause zurückkommt, sind die beiden zehnjährigen Jungen überzeugt, eine Fremde vor sich zu haben. Nicht nur ist das vertraute Gesicht hinter Bandagen versteckt, auch erinnert sich die Frau vor ihnen an keinerlei gemeinsame Erlebnisse, wirkt fremd und geht auf Abstand. Die liebevolle Vertrautheit aus früheren Tagen ist verschwunden.
Lukas und Elias bekommen Angst. Tut diese Frau nur, als sei sie ihre Mutter, ist aber in Wahrheit jemand ganz anderes? Die Zwillinge beschließen, der Wahrheit nachzuspüren. Und das tun sie unnachgiebig.
Zeit online fasst zusammen: „Ich seh Ich seh zeigt ebenfalls deutlich, dass der wahre Austro-Horror im Verdrängen einer auf Status und Ansehen bedachten Mittelstandsgesellschaft lauert. Denn was hinter den Bandagen der Mutter schließlich zum Vorschein kommt, ist noch viel unheimlicher als alles, was man sich – durch die Augen der Jungen – vorgestellt hätte. Der Horror von Ich seh Ich seh nimmt hier erst seinen Anfang.“
Deutschlandradio Kultur positiv: „“Ich seh, Ich seh“ ist ein doppelbödiger Psychothriller, der bestens versteht, beim Zuschauer Unbehagen auszulösen. Es ist das spielerische Unbehagen des Horrorfilms, ausgelöst von einer klaustrophobischen Kamera. Es ist aber auch ein Unbehagen, das aus familiären Strukturen erwächst, die außer Kontrolle geraten sind. Es bleibt das Gefühl einer allumfassenden Verunsicherung – was will man mehr von einem Horrorfilm?“
Bei Tagesspiegel online heißt es: „Wenn das Monster zuhause lauert: Im österreichischen Horrorthriller „Ich seh ich seh“ wird für zwei Brüder die Mutter zur quälenden Fremden. Nichts für zarte Gemüter.“
Cinema online meint: „Die kühle, mitleidlose Präzision dieses grausam eskalierenden Familiendramas erinnert in seiner verstörenden Wirkung an Hanekes „Funny Games“.
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