Rumänien, kurz nach der Ceausescu-Ära. Cornelia ist in der rumänischen Oberschicht groß geworden. Architektin, wohlhabend, arrogant, zwischen Shopping-Touren und Likör schlürfen, glaubt sie, mit Geld alles und jeden kaufen zu können. Vor allem, wenn es darum geht, den Sohn zu retten: Barbu hat nämlich bei einem riskanten Überholmanöver einen kleinen Jungen tödlich verletzt. Nun setzt Mutter Cornelia alles daran, Barbus Kopf aus der Schlinge zu ziehen – mit Geld, mit Bestechung. Dieser manipulativen, dominanten Art verweigert sich Barbu schon seit Langem. Doch nun dreht Cornelia voll auf, sieht ihre Chance gekommen, den Sohn wieder fester an sich zu binden. Sie verhätschelt den 35-jährigen extrem, mischt sich in sein Leben ein, sodass nicht nur die Beziehung zu seiner Freundin bereits an einem seidenen Faden hängt, sondern auch der Hass gegenüber seiner Mutter zunimmt.
„Mutter & Sohn“ des rumänischen Regisseurs Calin Peter Netzer erhielt bei der diesjährigen Berlinale den Goldenen Bären.
Der Deutschlandfunk lobt Hauptdarstellerin Luminita Gheorghiu: „Der Film wird vor allem von der rumänischen Schauspielerin Luminita Gheorghiu getragen. Ihr Porträt einer selbstherrlichen und berechnenden, regelrecht unsympathischen Frau, ist großartig. Wie der ganze Film absolut empfehlenswert ist.“
Deutschlandradio Kultur meint: „Calin Peter Netzer zeigt unaufgeregt, wie die rumänische Gesellschaft 25 Jahre nach dem Ende der Ceausescu-Diktatur funktioniert […] Was den Film aber über diese genau beobachteten Vorgänge hinaus interessant und berührend macht, ist das individuelle moralische Drama, das von dem gesellschaftlichen Dilemma nicht zu trennen ist.“
FAZ net kritischer: „Der Film blickt weder mit den Augen des Sohns auf die Mutter noch umgekehrt, er begnügt sich damit, eine protokollierende, scheinbar ungerührte Perspektive einzunehmen. […]Sie schildern diesen Fall von unerbittlicher Mutterliebe wie ein Stück Reality-TV und entziehen ihn gerade dadurch unserem Mitgefühl. […] Hier wird nicht gesammelt. Hier wird seziert.
Cinema online fasst zusammen: „“Mutter & Sohn“ beginnt langsam, entwickelt dann aber einen erzählerischen Sog, dem man sich kaum entziehen kann.“
Kino zum Film hier