Am 15. April 2021 starb Walter Kaufmann. Das Leben des Schriftstellers war bewegt: Geboren 1924 als Sohn einer jüdischen Mutter, adoptierte ihn ein Duisburger Ehepaar. Mit einem der letzten Kindertransporte kam er nach England. Dort lebte er in einem Internierungslager, bis man ihn nach Australien abschob. Nach weiteren zwei Jahren im Internierungslager konnte er schließlich erste literarische Gehversuche unternehmen. In den fünfziger Jahren ging er in die DDR. Mit seinem australischen Pass konnte er allerdings als Journalist und Schriftsteller tätig sein und ungehindert reisen.
Karin Kaper und Dirk Szuszies zeichnen in ihrem Dokumentarfilm das Leben des Vielgereisten nach, der das Weltgeschehen – sei es der Abwurf der Atombomben über Japan, die Revolution in Havanna oder die Bürgerrechtsbewegung in den USA – dokumentierte.