Über die Liebe von König Edward VIII. zur geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson und seine Abdankung als König zugunsten der Liebe sprach 1936 die Welt.
Madonna verarbeitet in ihrer zweiten Regiearbeit den Stoff und bettet ihn in einen zeitgenössischen Rahmen: Die unglückliche Hausfrau Wally streift 1998 durch das Auktionshaus Sothebys in New York, wo der Nachlass des prominenten Paares versteigert wird. Wally meint, in Wallis eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Dabei verschmilzt ihr eigenes Leben immer mehr mit dem Schicksal der Frau, die als Namensvorbild diente.
W.E. feierte seine Premiere bei den Filmfestspielen 2011 in Venedig.
Der Deutschlandfunk hält fest: Handwerklich ist „W.E.“ durchaus ansprechend gemacht: Sanft fließende Kamerabewegungen und eine sehr kompliziert gebaute, in Vor- und Rückblenden hin- und herspringende Narration, Formfragen also, dominieren den Film.[…] Insgesamt wirkt alles trotzdem unausgegoren – ein Film wie eine Frauenzeitschrift: Schöne Bilder, schöne Frauen, aber mit allerhand Problemen, […]
FAZ net kommentiert: Das Ergebnis ist visuell überzeugend und eine respektvolle Verneigung for dem Medium Film.
Spiegel online fasst zusammen: Wer will, kann dieses Edel-Desaster trotzdem als Erfolg für Madonna feiern. Eine Illusion komplett aus Gold und Glitter, nichts weniger hat das alte Material Girl hier zusammengezimmert.
Stern online kritisiert: «W.E.» besticht dabei allein mit optischer Schönheit und den Bildern des deutschen Kameramanns Hagen Bodganski […]. Die inhaltliche Leere ist dagegen zu offenkundig. Anders als im mehrfach Oscar-gekrönten «The King’s Speech», […] geht hier keine einzige Szene psychologisch, historisch oder politisch in die Tiefe.
Die Frankfurter Rundschau online lobt Andrea Riseborough: Aber W.E. ist auch ein Meisterwerk. Und zwar in der Darstellung von Wallis Simpson durch Andrea Riseborough, die jede typische Geste klug durchdrungen zu haben scheint.
Cinema online konstatiert: Madonnas glamouröses Liebesdrama ist nicht der erste Film, der im Rahmen eines großen Festivals ungerecht beurteilt wurde. […] Madonna schlägt eine Brücke von der Dekadenz der 30er-Jahre zur Musik der Sex Pistols. Ihr Film ist modern und zeitlos zugleich, verbindet schwelgerische Sinnlichkeit mit kühler Eleganz.
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