Dortmund. Thomas Adam ist Polizist. Berufsmüde, von Zeit zu Zeit ein bisschen kiffend, wurde der Steiger, wie ihn alle nennen, zur Einsatztruppe abgeschoben. Alltag, Ermittlungen, eine Entführung. Adams Vater, einer der letzten Bergleute im Revier, stirbt und Steiger muss erfahren, dass er einen Halbbruder hat. Folge eines Seitensprungs seines Vaters und aktenkundig wegen Diebstahls und Hehlerei. Dann ein Einsatz, bei dem der Polizist zufällig auf eine Zeugin trifft, die in einem anderen Fall nicht zu Vernehmung kam. Das Ergebnis war die Verurteilung eines Afrikaners, ohne ihm Beweise für den Mord an einer Fünfzehjährigen nachgewiesen zu haben. Obwohl der Fall als abgeschlossen gilt, geht Steiger der Sache nach. Harter Alltag zwischen Bürokratie, Dauerdienst, persönlichen Angelegenheiten und Disziplinarverfahren, der zu einem ausgewachsenen Fall wird.
Norbert Horst ist Kriminalkommissar und erhielt 2003 für seinen Debütroman Leichensache den Glauser Preis, zwei Jahre später für Todessache den Deutschen Krimipreis.
Die ZEIT (40/2011) lobt: Fährte aufnehmen, wieder ins Leben kommen. Unnachahmlich ist das, wie dieser Mann seine zermürbte Kraft wiedegewinnt. Das ist die Stärke von Norbert Horsts Roman. Am Schluss dann: überraschende, überraschend plausible Auflösung. Samt Showdown – eine überflüssige Reverenz an Genrekonventionen. Trotzdem: eine Klasse für sich.“
Norbert Horst: Splitter im Auge
Goldmann Verlag, München 2011
bei amazon
Pingback: Literatur und Krimi-Lesung: Norbert Horst: "Mädchenware" | Feuilletonscout
Pingback: Literatur und Krimi-Lesung: Norbert Horst: „Mädchenware“ | Feuilletonscout